Familie, Drama, Fluch

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noiram Avatar

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Die Leseprobe beginnt mit einer fast märchenhaften, melancholischen Atmosphäre. Man lernt Lajos kennen, das "durchsichtige Kind" mit den wasserblauen Augen, und seine Familie: den besorgten Baron Sándor, die unglückliche Mária, die sich im Bett am liebsten in Kissen und Decken vergraben würde, und die unzufriedene Tochter Ilona. Es ist sofort spürbar, dass in dieser Familie einiges im Argen liegt. Besonders tragisch scheint die Geschichte von Mária, die sich, um Sándors Frage nach der Vaterschaft zu begegnen, das Lügen beibringen muss und heimliche Schnitte an ihrem Unterarm vornimmt, "damit [sie] weiß, dass [sie] noch lebt". Die Art, wie die Charaktere eingeführt werden und ihre jeweiligen Päckchen zu tragen haben, ist fesselnd. Auch der verschwundene Vater, der wahnsinnige Bruder Imre und der geheimnisvolle Pál, der der eigentliche Vater von Lajos sein könnte, werfen viele Fragen auf und machen neugierig auf die gesamte Familiengeschichte. Der Schreibstil ist bildhaft und die dunkle, bedrückende Stimmung zieht sich durch alle Seiten. Die Andeutungen von Familiendramen, Geheimnissen und dem Fluch des Waldes lassen Großes erwarten.