Aus dem Leben einer ungarischen Adelsfamilie
„...Am Rande des dunklen Waldes lag noch der Schnee des verendeten Jahrhunderts, als Lajos Lázár, das durchsichtige Kind mit den wasserblauen Augen, zum ersten Mal den Mann erblickt, den es über den Tod hinaus für seinen Vater halten würde...“
Mit diesen Zeilen beginnt ein bemerkenswerter Roman, der mich trotzdem mit widersprüchlichen Eindrücken zurück lässt.
Der Schriftstil zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Während er an vielen Stellen sehr fein ausgearbeitet ist, wird er ab und an durch Gedichte oder eine Art Aufzählung von Fakten unterbrochen.
Der Autor erzählt eine Familiengeschichte über drei Generationen. Ab und an aber sind sehr mystische Elemente eingearbeitet. Gleichzeitig erfahre ich Etliches über die Entwicklung Ungarns.
Baron Sandor von Lázár leitet ein Landgut. Die ersten Seiten lesen sich für mich wie die Beschreibung der Dekadenz einer übersättigten Generation. Ilona, Lajos` ältere Schwester, sieht ihre Familie so:
„...Sie verstand nicht, wie man dem Leben so stumpf gegenübertreten, wie man sich einfach von den Jahren überrollen lassen konnte, bis einer der Räder zu schwer war und einem erdrückte. Außerdem fand sie Erwachsene lächerlich….“
Die stärksten Abschnitte des Buches sind für mich die, die während des Zweiten Weltkriegs spielen. Hier kommt die Diskrepanz zwischen dem Wollen und dem Handeln am deutlichsten zum Ausdruck. Dafür sorgt der pointierte Schriftstil. Mittlerweile steht Lajos im Mittelpunkt.
„...Im März 1944 fielen von allen Seiten deutsche Divisionen in Ungarn ein, Es wurde eine Kollaborationsregierung eingesetzt, die kurz darauf mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung begann.
Lajos kümmerte sich um das Organisatorische...“
Seiner Schwester Ilona mit ihrem jüdischen Mann, die in Berlin gelebt hatten, war rechtzeitig die Flucht über Österreich und die Schweiz nach Amerika gelungen.
In der Zeit von der Jahrhundertwende bis zum Weltkrieg gibt es doch einige Längen in der Handlung. Was mich fast abstößt, ist die Beschreibung explizierter sexueller Szenen. Sie wirken so gefühllos und fast animalisch.
Die Jahre nach dem Krieg bringen den sozialen Abstieg der Familie. Jeder geht anders damit um. Nach dem Ungarnaufstand verlassen Lajos` Kinder das Land.
Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen. Das ist vor allem dem Schriftstil geschuldet.
Mit diesen Zeilen beginnt ein bemerkenswerter Roman, der mich trotzdem mit widersprüchlichen Eindrücken zurück lässt.
Der Schriftstil zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Während er an vielen Stellen sehr fein ausgearbeitet ist, wird er ab und an durch Gedichte oder eine Art Aufzählung von Fakten unterbrochen.
Der Autor erzählt eine Familiengeschichte über drei Generationen. Ab und an aber sind sehr mystische Elemente eingearbeitet. Gleichzeitig erfahre ich Etliches über die Entwicklung Ungarns.
Baron Sandor von Lázár leitet ein Landgut. Die ersten Seiten lesen sich für mich wie die Beschreibung der Dekadenz einer übersättigten Generation. Ilona, Lajos` ältere Schwester, sieht ihre Familie so:
„...Sie verstand nicht, wie man dem Leben so stumpf gegenübertreten, wie man sich einfach von den Jahren überrollen lassen konnte, bis einer der Räder zu schwer war und einem erdrückte. Außerdem fand sie Erwachsene lächerlich….“
Die stärksten Abschnitte des Buches sind für mich die, die während des Zweiten Weltkriegs spielen. Hier kommt die Diskrepanz zwischen dem Wollen und dem Handeln am deutlichsten zum Ausdruck. Dafür sorgt der pointierte Schriftstil. Mittlerweile steht Lajos im Mittelpunkt.
„...Im März 1944 fielen von allen Seiten deutsche Divisionen in Ungarn ein, Es wurde eine Kollaborationsregierung eingesetzt, die kurz darauf mit der Deportation der jüdischen Bevölkerung begann.
Lajos kümmerte sich um das Organisatorische...“
Seiner Schwester Ilona mit ihrem jüdischen Mann, die in Berlin gelebt hatten, war rechtzeitig die Flucht über Österreich und die Schweiz nach Amerika gelungen.
In der Zeit von der Jahrhundertwende bis zum Weltkrieg gibt es doch einige Längen in der Handlung. Was mich fast abstößt, ist die Beschreibung explizierter sexueller Szenen. Sie wirken so gefühllos und fast animalisch.
Die Jahre nach dem Krieg bringen den sozialen Abstieg der Familie. Jeder geht anders damit um. Nach dem Ungarnaufstand verlassen Lajos` Kinder das Land.
Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen. Das ist vor allem dem Schriftstil geschuldet.