Beeindruckend!

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joodie Avatar

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Dieses Buch hat mich ziemlich vom Hocker gehauen. Ich bin absolut fasziniert davon, wie ein so junger Mensch einen solchen Roman schreiben kann. Nelio Biedermann muss eine alte Seele sein, denn er beschreibt die Menschen und ihr Innerstes, ihre Ängste und heimlichen Sehnsüchte, wie jemand, der schon sehr viel Lebenserfahrung und Menschenkenntnis hat. Ganz zu schweigen von den politisch komplexen und erschütternden Zeiten, durch die er seine Figuren schickt. Ich bin schon sehr gespannt darauf, noch mehr von diesem jungen Mann zu lesen.

Aber auch ganz unabhängig vom Autor hat mich das Buch begeistert. Die Sprache ist wirklich einzigartig, schon beim allererste Satz wusste ich, dass dieses Buch etwas besonderes ist: "Am Rand des dunklen Waldes lag noch der Schnee des verendeten Jahrhunderts, als Lajos von Lázár, das durchsichtige Kind mit den wasserblauen Augen, zum ersten Mal den Mann erblickt, den es bis über seinen Tod hinaus für seinen Vater halten wird."
Man merkt sofort, das ist nicht einfach nur eine schnöde Erzählung, nein, hier wird kunstvoll ein Bild gewebt, welches die Menschen dieser Geschichte einfängt und zeichnet in ihrer ganzen fehlerbehafteten und verletzlichen Menschlichkeit.

Dabei begleiten wir die Familie von Lázár über drei Generationen und mehr als 50 Jahre durch Zeiten voller Umbrüche und Schrecken. Und teilweise ist es wirklich harter Tobak, manchmal musste ich auch etwas pausieren, um die Inhalte zu verdauen. Doch genau das ist ja auch so wichtig, denn die Schrecken dieser Zeit sollen nie in Vergessenheit geraten.

Wirklich ein tolles Buch, welches mir noch lange in Erinnerungen bleiben wird und welches ich sicherlich häufig weiterempfehlen werde.