Ein starkes Debüt
LÁZÁR
Nelio Biedermann
ET: 1.9.2025
In seinem Debütroman verbindet Nelio Biedermann die Geschichte seiner ungarischen Familie väterlicherseits mit einer fiktiven Erzählung und schafft so ein eindrucksvolles Porträt zwischen persönlichem Schicksal und europäischer Geschichte.
Die Handlung beginnt um 1900. Sándor von Lázár lebt auf seinem Waldschloss in Südungarn und wird endlich Vater eines langersehnten Stammhalters. Doch Sohn Lajos sieht mit seinen blonden Haaren, der fast durchscheinenden Haut und den wasserblauen Augen so gar nicht nach ihm aus – und die Distanz zwischen Vater und Sohn wird auch nach dem tragischen Suizid der Mutter nicht kleiner.
Doch dieser Verlust bleibt nicht die einzige Prüfung für die Familie.
„Der Wald hat den Vater verschluckt, die Mutter getötet und den Bruder verrückt gemacht.“
Vor dem Hintergrund der politischen Umbrüche – vom Zerfall der Habsburger Monarchie über die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg bis zur anschließenden sowjetischen Herrschaft – entfaltet sich die Geschichte einer Familie, die mit sich, der Schuld und den Veränderungen ihrer Zeit ringt.
Biedermann schreibt mit einer bildreichen, präzisen Sprache, die immer wieder von einem feinen, trockenen Humor durchzogen ist. Das macht das Lesen kurzweilig und zugleich atmosphärisch dicht. Lediglich das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen – es wirkte im Vergleich zum Rest des Romans etwas dünn und unausgewogen.
Fazit: Ein sprachlich starkes, eindrucksvoll erzähltes Debüt eines jungen Autors, das mit Tiefe, Atmosphäre und einem Hauch Melancholie überzeugt – ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
4/5
Nelio Biedermann
ET: 1.9.2025
In seinem Debütroman verbindet Nelio Biedermann die Geschichte seiner ungarischen Familie väterlicherseits mit einer fiktiven Erzählung und schafft so ein eindrucksvolles Porträt zwischen persönlichem Schicksal und europäischer Geschichte.
Die Handlung beginnt um 1900. Sándor von Lázár lebt auf seinem Waldschloss in Südungarn und wird endlich Vater eines langersehnten Stammhalters. Doch Sohn Lajos sieht mit seinen blonden Haaren, der fast durchscheinenden Haut und den wasserblauen Augen so gar nicht nach ihm aus – und die Distanz zwischen Vater und Sohn wird auch nach dem tragischen Suizid der Mutter nicht kleiner.
Doch dieser Verlust bleibt nicht die einzige Prüfung für die Familie.
„Der Wald hat den Vater verschluckt, die Mutter getötet und den Bruder verrückt gemacht.“
Vor dem Hintergrund der politischen Umbrüche – vom Zerfall der Habsburger Monarchie über die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg bis zur anschließenden sowjetischen Herrschaft – entfaltet sich die Geschichte einer Familie, die mit sich, der Schuld und den Veränderungen ihrer Zeit ringt.
Biedermann schreibt mit einer bildreichen, präzisen Sprache, die immer wieder von einem feinen, trockenen Humor durchzogen ist. Das macht das Lesen kurzweilig und zugleich atmosphärisch dicht. Lediglich das Ende konnte mich nicht ganz überzeugen – es wirkte im Vergleich zum Rest des Romans etwas dünn und unausgewogen.
Fazit: Ein sprachlich starkes, eindrucksvoll erzähltes Debüt eines jungen Autors, das mit Tiefe, Atmosphäre und einem Hauch Melancholie überzeugt – ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.
4/5