Keine leichte Lektüre

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Die Familiensaga beginnt mit der Geburt von Lajos von Lázár im Waldschloss. Damit bricht auch das 20. Jahrhundert an, das das alte Leben der ungarischen Adelsfamilie Lázár für immer verändern wird. Der Untergang des Habsburgerreichs, die Schatten totalitärer Zeiten und die Frage, wie man trotz historischer Katastrophen leben soll, begleiten die Familie über Generationen hinweg.

„Lázár“ erzählt die Geschichte einer ungarischen Adelsfamilie über mehrere Generationen hinweg – vom Glanz vergangener Zeiten bis zu den Schrecken des 20. Jahrhunderts. Stilistisch ist der Roman sehr angenehm zu lesen: kurze Kapitel, die den Leser schnell in neue Szenen versetzen, und eine Sprache, die gut zugänglich bleibt.

Gerade zu Beginn dominieren die optischen Eindrücke, während die Figuren für mich noch schemenhaft blieben. Wirklich interessant wurde es für mich erst im letzten Drittel des Romans, wenn die Schicksale der Geschwister Pista und Eva in den Vordergrund treten. Besonders gelungen fand ich die Schilderungen von Flucht, Vertreibung und den Grauen der NS-Zeit, aber auch das Leben unter kommunistischer Herrschaft nach 1945. Hier trifft der Autor genau den richtigen Ton: nicht sentimental, aber eindringlich und realistisch.

Für mich war das Buch auch deshalb spannend, weil ich bisher nicht viel über die ungarische Geschichte in dieser Zeit wusste. Gleichzeitig hatte ich manchmal das Gefühl, dass dem Roman etwas fehlt.