Spritzig geschriebener Roman über den Verfall einer adligen ungarischen Familie
Eine fiktionale Familiengeschichte, die mehrere Generationen umfasst und deren Zeitraum vom Beginn des 20. Jahrhunderts an bis zur Mitte der 1950er-Jahre reicht, soll auf knapp 340 Seiten ihren Platz finden.
Kann das gelingen?
Und wie!
Der junge Nelio Biedermann zeigt, dass ein Familienroman kein Brocken sein muss, sondern dass man auf wenigen Seiten mittels eines präzisen und atmosphärischen Schreibstils den Ruin einer adligen ungarischen Familie darstellen kann.
Der Beginn des Romans mutet noch etwas seltsam an. Da wird ein Junge geboren, der eine durchscheinende Haut zu haben scheint, und auch im Laufe des Handlungsverlaufs, kommen das ein oder andere mystische bzw. schaurige Element vor.
Was sich dann auf den weiteren Seiten abspielt, ist ein wilder Ritt, der so lebendig geschrieben ist, als säße man direkt am Tisch des Barons und Patriarchen Lajos.
Man folgt fesselnd, wie er und seine Familie zerfallen, vor dem historischen Hintergrund des 20. Jahrhunderts. Man erlebt gemeinsam mit ihnen den Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie, die Nazizeit und die Diktatur der Sowjets, als die Familie ihre Länder und Güter verliert. Die geschichtlichen Ereignisse und Entwicklungen stehen hierbei jedoch nicht im Vordergrund, sondern bilden eher den Rahmen der Erzählung ab.
Episodenhaft gestaltet sich auch die Erzählung über die Familie. Man verweilt nur bei manchen wichtigen Momenten. Die Familiengeschichte ist stark verdichtet, was dazu führt, dass man bei manchen Personen und Szenen nur kurz bleibt, manchmal leider etwas zu kurz.
Dass das nicht zum Schaden des Romans ist, liegt an der differenzierten Personenzeichnung und stimmungsvollen Landschaftsbeschreibung.
"Lázár" ist ein moderner Familienroman, auch wenn er nicht in der heutigen Zeit spielt. Er ist zeitlos geschrieben, atmosphärisch und nicht ohne Humor. Manchen Szenen oder Personen hätte gerne etwas weniger Verdichtung gutgetan, aber alles in allem ist dem Autor ein überzeugendes und vielversprechendes Erstlingswerk gelungen. Gerne mehr davon!
Kann das gelingen?
Und wie!
Der junge Nelio Biedermann zeigt, dass ein Familienroman kein Brocken sein muss, sondern dass man auf wenigen Seiten mittels eines präzisen und atmosphärischen Schreibstils den Ruin einer adligen ungarischen Familie darstellen kann.
Der Beginn des Romans mutet noch etwas seltsam an. Da wird ein Junge geboren, der eine durchscheinende Haut zu haben scheint, und auch im Laufe des Handlungsverlaufs, kommen das ein oder andere mystische bzw. schaurige Element vor.
Was sich dann auf den weiteren Seiten abspielt, ist ein wilder Ritt, der so lebendig geschrieben ist, als säße man direkt am Tisch des Barons und Patriarchen Lajos.
Man folgt fesselnd, wie er und seine Familie zerfallen, vor dem historischen Hintergrund des 20. Jahrhunderts. Man erlebt gemeinsam mit ihnen den Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie, die Nazizeit und die Diktatur der Sowjets, als die Familie ihre Länder und Güter verliert. Die geschichtlichen Ereignisse und Entwicklungen stehen hierbei jedoch nicht im Vordergrund, sondern bilden eher den Rahmen der Erzählung ab.
Episodenhaft gestaltet sich auch die Erzählung über die Familie. Man verweilt nur bei manchen wichtigen Momenten. Die Familiengeschichte ist stark verdichtet, was dazu führt, dass man bei manchen Personen und Szenen nur kurz bleibt, manchmal leider etwas zu kurz.
Dass das nicht zum Schaden des Romans ist, liegt an der differenzierten Personenzeichnung und stimmungsvollen Landschaftsbeschreibung.
"Lázár" ist ein moderner Familienroman, auch wenn er nicht in der heutigen Zeit spielt. Er ist zeitlos geschrieben, atmosphärisch und nicht ohne Humor. Manchen Szenen oder Personen hätte gerne etwas weniger Verdichtung gutgetan, aber alles in allem ist dem Autor ein überzeugendes und vielversprechendes Erstlingswerk gelungen. Gerne mehr davon!