„Lázár“ ist ein ganz besonderer Roman, der über drei Generationen die Adelsfamilie Lázár begleitet, beginnend im 20. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges. Der geschichtliche Rückblick ist spannend und erschreckend zugleich, die Einblicke in das Leben der Familienmitglieder Lázár, gezeichnet von Höhen und Tiefen, äußerst prekär und auch brisant. Ihre schrecklichen und schmutzigen Geheimnisse, ihre geheimen Träume und Wünsche, ihre Hirngespinste, die stillen Schreie, die Sehnsucht nach Liebe und Leben und nicht zuletzt die unzähligen Lügen sind so sehr überzeugend und unterhaltsam, sodass man denkt, man würde die Familienmitglieder persönlich kennen und zugleich doch wieder nicht, denn eine echte Tiefe wird zwischen den Protagonisten und dem Leser zwischen den Zeilen nicht erschaffen. Tatsächlich hatte ich auch nicht den Wunsch dazu. Diese Geschichte ist, aus meiner Sicht, äußerst gelungen. Für mich persönlich gehört Lázár zu den Lesehighlights in 2025. Es ist ein durch und durch erzählerisch raffinierter Roman. Der fließend-tanzende Schreibstil des Autors überzeugte mich absolut.