Nelio Biedermann gelingt mit „Lázár“ ein packender Familienroman, der die Verwerfungen des 20. Jahrhunderts in einem ungarischen Schloss spiegelt. Von Beginn an taucht man in eine Atmosphäre ein, die zwischen Melancholie und Hoffnung pendelt. Besonders stark sind die Figuren: ein Vater voller Misstrauen, der rastlose Lajos, die Kinder, die zwischen Vergangenheit und Aufbruch ihren Weg suchen. Biedermanns eigener Hintergrund verleiht dem Ganzen Authentizität. Die Mischung aus persönlichen Schicksalen und historischen Brüchen macht den Reiz des Romans aus. Am Ende bleibt das Gefühl, eine vielschichtige Welt betreten und bewegt wieder verlassen zu haben. Das Buchcover ist zudem sehr passend und gefällt mir sehr, wie auch der Schreibstil. Flüssig und gut zu lesen. Nach dem Buch lesen war ich doch sehr nachdenklich aber es lohnt sich.