Medizinethik leicht verständlich und lebensnah
Inhalt:
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Die Medizinethikerin und ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, trägt in diesem Buch alle wichtigen Fragen und Themen der Medizinethik zusammen. Anhand vieler Fallbeispiele und für Laien verständlicher Erläuterungen technischer und medizinischer Begriffe klärt sie den Leser auf und ermuntert ihn, über das eigene Leben und Sterben nachzudenken.
Mein Eindruck:
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Auf den ersten Blick wirkte das Cover mit Titel nicht sehr ansprechend. Doch neugierig durch die Beschreibung begann ich die Leseprobe zu lesen, war begeistert und verschlang das Buch dann in mehreren Abschnitten.
Die Autorin geht mit dem Leser ähnlich um wie mit ihren Studenten: Sie spricht sie direkt an, bezieht sie in ihre Experimente mit ein und lädt ein, sich eigenständig mit den Fragestellungen auseinanderzusetzen. Es gibt nie ein Richtig oder ein Falsch. Jeder Fall ist anders und muss einzeln beurteilt werden. Dazu gibt es vier wichtige Prinzipien:
"Die vier wesentlichen Prinzipien sind folgende: Das Prinzip des Respekts vor Selbstbestimmung von Patienten besagt, dass jede Person selbst darüber bestimmen darf, was mit ihrem Körper geschieht, und dass diese Entscheidungen, wenn sie wohlüberlegt sind, respektiert werden müssen. Das Prinzip des Nichtschadens ist ein uraltes medizinethisches Prinzip (»primum non nocere«) und fordert, dass mit medizinischen Maßnahmen zuallererst nicht weiterer Schaden verursacht werden darf und unerwünschte Nebenwirkungen und Risiken zu beachten sind. Das Prinzip der Fürsorge/des Wohltuns verlangt, die bestmögliche Behandlung und Versorgung für den individuellen Patienten anzustreben. Und das Prinzip der Gerechtigkeit erfordert, zeitliche, personelle, materielle Ressourcen in der Medizin angemessen, bedarfsgerecht und fair zu verteilen." (E-Book S. 14-15)
Anhand dieser vier Prinzipien wird jedes Fallbeispiel besprochen. Ich finde dies eine sehr gute Herangehensweise, auch um eigene Entscheidungen zu treffen.
Die Autorin hat u. a. viele Erfahrungen in Aspekten der Vorsorge und ärztlichen Aufklärung auf verschiedenen medizinischen Gebieten. Entsprechend ist das Buch sehr facettenreich:
Es werden ethische Fragen bei Befruchtung, Geburt, Sterbeprozessen (begleiten oder einleiten), KI in der Medizin und allgemein das Arzt-Patienten-Verhältnis behandelt.
Dabei geht es Frau Buyx vor allem um Aufklärung und Ermutigung zur Achtsamkeit. Achtsamkeit gegenüber sich selbst und seinen (Sterbe)Bedürfnissen, aber auch Achtsamkeit von Medizinern gegenüber Patienten. Dabei ist ihr bewusst, dass es besonders im letzten Bereich Optimierungsbedarf gibt.
Der "Stoff" ist nicht leicht verdaulich, und trotz der guten Erklärungen muss man den Text konzentriert lesen, um die Problematiken vollständig zu erfassen. Dennoch fand ich das Thema fesselnd und mit einigen Pausen habe ich mich themenabschnittsweise vertieft. Mir hat die Ansprache des Lesers gut gefallen, ich hatte das Gefühl, selbst im Auditorium zu sitzen und mich vom Vortrag mitreißen zu lassen. Der umfassende Inhalt, die Vielzahl an Fallstudien sowie die objektive Sichtweise der Autorin bei heiklen Themen und verständlichen Erläuterungen sind Gründe, weshalb ich das Buch uneingeschränkt empfehlen kann. Denn schließlich ist jeder Mensch in irgendeiner Form mindestens einmal im Laufe seines Lebens mit einem der Themen konfrontiert. Dafür sollte man vorbereitet sein, und hierzu bietet das Buch eine ausgezeichnete Unterstützung.
Fazit:
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Umfassend verständlich geschriebenes und aufklärendes Buch zu ethischen Themen beim Leben und Sterben - klare Leseempfehlung!
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Die Medizinethikerin und ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, trägt in diesem Buch alle wichtigen Fragen und Themen der Medizinethik zusammen. Anhand vieler Fallbeispiele und für Laien verständlicher Erläuterungen technischer und medizinischer Begriffe klärt sie den Leser auf und ermuntert ihn, über das eigene Leben und Sterben nachzudenken.
Mein Eindruck:
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Auf den ersten Blick wirkte das Cover mit Titel nicht sehr ansprechend. Doch neugierig durch die Beschreibung begann ich die Leseprobe zu lesen, war begeistert und verschlang das Buch dann in mehreren Abschnitten.
Die Autorin geht mit dem Leser ähnlich um wie mit ihren Studenten: Sie spricht sie direkt an, bezieht sie in ihre Experimente mit ein und lädt ein, sich eigenständig mit den Fragestellungen auseinanderzusetzen. Es gibt nie ein Richtig oder ein Falsch. Jeder Fall ist anders und muss einzeln beurteilt werden. Dazu gibt es vier wichtige Prinzipien:
"Die vier wesentlichen Prinzipien sind folgende: Das Prinzip des Respekts vor Selbstbestimmung von Patienten besagt, dass jede Person selbst darüber bestimmen darf, was mit ihrem Körper geschieht, und dass diese Entscheidungen, wenn sie wohlüberlegt sind, respektiert werden müssen. Das Prinzip des Nichtschadens ist ein uraltes medizinethisches Prinzip (»primum non nocere«) und fordert, dass mit medizinischen Maßnahmen zuallererst nicht weiterer Schaden verursacht werden darf und unerwünschte Nebenwirkungen und Risiken zu beachten sind. Das Prinzip der Fürsorge/des Wohltuns verlangt, die bestmögliche Behandlung und Versorgung für den individuellen Patienten anzustreben. Und das Prinzip der Gerechtigkeit erfordert, zeitliche, personelle, materielle Ressourcen in der Medizin angemessen, bedarfsgerecht und fair zu verteilen." (E-Book S. 14-15)
Anhand dieser vier Prinzipien wird jedes Fallbeispiel besprochen. Ich finde dies eine sehr gute Herangehensweise, auch um eigene Entscheidungen zu treffen.
Die Autorin hat u. a. viele Erfahrungen in Aspekten der Vorsorge und ärztlichen Aufklärung auf verschiedenen medizinischen Gebieten. Entsprechend ist das Buch sehr facettenreich:
Es werden ethische Fragen bei Befruchtung, Geburt, Sterbeprozessen (begleiten oder einleiten), KI in der Medizin und allgemein das Arzt-Patienten-Verhältnis behandelt.
Dabei geht es Frau Buyx vor allem um Aufklärung und Ermutigung zur Achtsamkeit. Achtsamkeit gegenüber sich selbst und seinen (Sterbe)Bedürfnissen, aber auch Achtsamkeit von Medizinern gegenüber Patienten. Dabei ist ihr bewusst, dass es besonders im letzten Bereich Optimierungsbedarf gibt.
Der "Stoff" ist nicht leicht verdaulich, und trotz der guten Erklärungen muss man den Text konzentriert lesen, um die Problematiken vollständig zu erfassen. Dennoch fand ich das Thema fesselnd und mit einigen Pausen habe ich mich themenabschnittsweise vertieft. Mir hat die Ansprache des Lesers gut gefallen, ich hatte das Gefühl, selbst im Auditorium zu sitzen und mich vom Vortrag mitreißen zu lassen. Der umfassende Inhalt, die Vielzahl an Fallstudien sowie die objektive Sichtweise der Autorin bei heiklen Themen und verständlichen Erläuterungen sind Gründe, weshalb ich das Buch uneingeschränkt empfehlen kann. Denn schließlich ist jeder Mensch in irgendeiner Form mindestens einmal im Laufe seines Lebens mit einem der Themen konfrontiert. Dafür sollte man vorbereitet sein, und hierzu bietet das Buch eine ausgezeichnete Unterstützung.
Fazit:
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Umfassend verständlich geschriebenes und aufklärendes Buch zu ethischen Themen beim Leben und Sterben - klare Leseempfehlung!