Mir zu poetisch ausgefallener, märchenhaft beschriebener Ratgeber über das Leben der Tiere bei Nacht

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alekto Avatar

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Die Thematik, der sich Sophia Kimmig in lebendige Nacht widmet, finde ich spannend. Denn meinem Empfinden nach gibt es zwar viele Sachbücher zu Tieren. Gerade die nachtaktiven Tiere scheinen mir dabei aber unterrepräsentiert zu sein. Das Buchcover, das ein leuchtendes Insekt in einer Wiese im Dunkeln abbildet, scheint mir zu Titel wie Thema dieses Buchs gut zu passen.
Als weniger gelungen habe ich den Prolog empfunden, der mir in fast schon poetisch zu nennenden Beschreibungen nicht so recht zu einem Sachbuch zu passen scheint. Da hätte mir eine wissenschaftlichere Darstellung, die sich mehr auf Fakten und Inhalte fokussiert besser gefallen. Interessiert hätten mich beispielsweise eine intensivere Auseinandersetzung mit Füchsen, über die die Autorin promoviert hat und die im Prolog lediglich am Rande erwähnt werden. Das wäre vielleicht einerseits redundant zum Buch "Von Füchsen und Menschen". Da ich dieses Buch von Sophia Kimmig nicht gelesen habe, hätte mich das aber schon interessiert.
Die Auseinandersetzung mit subjektiven Realitäten und parallelen Welten war für mich irgendwie fehl am Platz, auch wenn mich diese Thematik sonst interessiert. Die Autorin spielt meiner Ansicht nach ihre Stärke aus, wenn sie biologische Zusammenhänge erläutert. Besser hätte mir die Leseprobe gefallen, wenn der Fokus mehr darauf gelegen hätte.
Neben den von der Autorin genau belegten Quellen, denen man ihre wissenschaftliche Arbeitsweise anmerkt, hätte mich aber auch die Empfehlung weiterführender Literatur interessiert. Dass die Autorin etwa Bläuling, Distelfalter, Kleines Wiesenvögelchen, Aurorafalter bzw. Schachbrett nur auflistet, da diese als Tagfalter nicht im Fokus dieses Buchs stehen, ist in Ordnung. Eine Empfehlung für weiterführende Literatur von einer promovierten Biologin wäre dennoch klasse gewesen. Ebenso wie eine Erläuterung von Eumorpha labruscae oder Citheronia regalis zumindest in einer Fußnote.