Man sieht mit anderen Augen

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_sabrina_ Avatar

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Die Nacht ist schon irgendwie faszinierend, sie zieht einen einerseits an, andererseits möchte man vielleicht auch nicht ganz allein umhergehen, denn dort raschelt was, da knackt ein Zweig unter (wessen?) Füßen – wir sehen und hören einfach ein wenig zu schlecht, um uns nachts sicher zu fühlen. Warum das so ist und wie es die Tiere der Nacht anders machen – genau das ist ein Aspekt dieses sehr gut verständlichen und nachvollziehbaren Buches. Man muss kein Biologe sein, sondern einfach nur interessiert und dann klappt es auch mit diesem Buch, denn die Autorin macht es dem Leser leicht. Sie verbindet spannende oder auch mal lustige Fakten mit ihren eigenen Erfahrungen, lässt den Leser gefühlt hautnah mit und bringt aber auch Fachbegriffe ein – jedoch so erklärt, dass es wirklich jeder verstehen sollte.

Schon ihr Buch „Von Füchsen und Menschen“ hatte mich begeistert, darum war ich hier auch sehr gespannt, welche Abenteuer wir durch die Augen der Autorin miterleben dürfen und es hat sich echt gelohnt. Auch die Auswahl der Tiere, die sie näher vorgestellt hat (klassisch beispielsweise die Fledermaus, aber auch den Waschbären). Dabei beschränkt sie sich aber nicht nur auf unsere heimische Flora und Fauna, sondern blickt sich auch mal weltweit um – ich denke kaum ein Leser kann sich danach das Googlen verkneifen.

Und dann gibt es natürlich noch den Aspekt der Umweltverschmutzung – im Falle der nachtaktiven Tiere bedeutet das auch Lichtverschmutzung. Das es sie gibt war mir auch als Landei klar, wie extrem sie ist, habe ich gerade erst zufällig in Nähe eines Flughafens entdeckt. Ohne Buch hätte ich es wahrscheinlich nicht einmal so richtig wahrgenommen, aber mit dem ganzen Hintergrundwissen sieht man selbst eine kleine Gartenleuchte noch einmal mit ganz anderen Augen…

Schade fand ich, dass es nur sehr wenige Bilder gab, auch die Fun Facts, die bei ihrem ersten Buch schon klasse waren, zündeten hier nicht so richtig bei mir. Dennoch empfehle ich dieses Buch sehr gerne weiter und ich hoffe, dass die Biologin bald wieder ein Buch schreibt. Thema ist egal – ich bin dabei!