Zum Lernen und Nachdenken ein top Buch

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olilene Avatar

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Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen und wurde nicht enttäuscht. Auf 244 Seiten bekommt der Leser die geballte Power und Informationsflut. Ich bin begeistert und wurde - wie erwartet - zum Nachdenken angeregt. Warum das so ist, erkläre ich in dieser Rezension genauer.

Kurz zum Inhalt: In "Lebendige Nacht" erfahren wir spannende Geschichten, Informationen und wissenschaftliche Fakten rund um das Leben der Tiere (und auch Menschen) bei Nacht. Es werden nicht nur unbekannte Tiere der Nacht vorgestellt, sondern auch Vergleiche mit uns Menschen gezogen.

Gut finde ich: Was ich super an dem Buch finde, ist die Detailarbeit. Hier wurde ordentlich mit Quellenangaben gearbeitet und man merkt, dass die Autorin sich gut informiert hat.

Besonders gefällt mir, dass auch lustige und skurrile Fakten nicht zu kurz kommen. So lernt man als Leser Dinge über das Aussehen, Verhalten und Essgewohnheiten bestimmter Tiere. Wer ein langweiliges Sachbuch erwartet, wird enttäuscht. Denn es gibt Abwechslung und auch den ein oder anderen Schmunzelmoment.

Außerdem werden 5 Tierarten besonders in den Fokus gestellt und man fühlt sich ihnen nach den Kapiteln sehr verbunden. Gerade weil die Tiere dadurch aus der Anonymität gehoben werden und man so viele spannende Fakten über sie erfährt. Viele Aspekte haben mich sehr traurig gemacht, weil man sich als kleiner Mensch so "nutzlos" fühlt und fast nichts dagegen tun kann, wenn es den Tieren (der Nacht) schlecht geht...

Cover: Das passt perfekt zum Buch und zum Thema. Man sieht die Dunkelheit und das Glühwürmchen - es hat mich sofort angesprochen. Der Klappentext weckt ebenfalls das Interesse und passt gut.

Der Schreibstil ist einfach nur beeindruckend. Sehr sachlich, informativ und schlau. Es wird nicht der Zeigefinger erhoben, sondern soft zum Nachdenken angeregt. Man fragt sich zwangsläufig, ob bzw. wie man die Tiere unterstützen kann und sie mehr zu schätzen lernt. Wie im Buch bereits erwähnt - die Nacht wird in der Wissenschaft leider noch vernachlässigt. Ich finde es traurig, wie viele Tiere vom Aussterben bedroht sind und über wie viele Tiere man gar keine Infos hat oder zu wenig und deswegen als Mensch zu spät oder gar nicht reagieren kann.

Was ich an dem Buch weniger mag: Manchmal ist es doch sehr viel Info-dump und viele fremden Tierarten oder Begriffe muss ich sofort googeln oder notieren... das stört ein bisschen den Lesefluss. Da hätte ich mir manchmal eine einfachere Sprache gewünscht, weswegen ich das Buch im großen Ganzen eher Leuten empfehlen würde, die sich schon mal intensiver mit der Biologie und der Tierwelt auseinandergesetzt haben - ansonsten könnte man an manchen Stellen etwas überfordert sein.

Außerdem war das Lesen für mich manchmal nicht ganz so flüssig, eben durch all die harten Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnisse. Der größte Vorteil des Buchs ist eben auch der größte Nachteil. Dennoch gebe ich 4 Sterne für all die Erkenntisse und Informationen.

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar!