Historisch
Schon die Inhaltsangabe macht deutlich, dass »Lebensbande« kein gewöhnlicher Roman ist, sondern ein vielschichtiges Zeitzeugnis. Besonders bewegt mich die enge Freundschaft zwischen Lene, Nora und Lieselotte, die unter den härtesten Bedingungen entsteht und über Jahrzehnte hinweg Bestand hat. Die Themen – das Schicksal sogenannter »Reichsausschusskinder«, die Verschleppung in sowjetische Gulags, die Nachkriegszeit und schließlich der Mauerfall – zeigen, wie eng persönliches Leid und große Geschichte miteinander verwoben sind. Mich beeindruckt die emotionale Tiefe, mit der Mechtild Borrmann die Figuren darstellt, sowie die Spannung, die fast kriminalistisch wirkt. Ich erwarte eine ergreifende, aufwühlende Lektüre, die nicht nur historische Fakten vermittelt, sondern auch die Kraft von Zusammenhalt und Freundschaft betont.