Interessante Biographien aus dem vergangenen Jahrhundert

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rflieder Avatar

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Manchmal tue ich mich schwer, in ein Buch hinein zu finden. Das ist in „Lebensbande“ anders. Schon (im ersten Kapitel) die Beschreibung der Lebensumstände einer alleinstehenden Frau 2 Jahre nach der Wende in Mecklenburg-Vorpommern gefällt mir. Der Brief von der LVA, in der es um ihre Rente und um ihren Arbeitsnachweis vor 1953 geht, lässt Spannung aufkommen. Dann im zweiten Kapitel das Leben der jungen Lene im Jahr 1931, die einen jungen niederländischen Fabrikarbeiter kennen und lieben lernt. Sie hat aber keine Chance, sich gegen ihre Eltern durchzusetzen, die nur erwarten, dass sie in ihrem Sinn funktioniert, indem sie arbeitet und einen Bauernsohn heiratet, der den kleinen Bauernhof weiter führt. Ein sehr realistisches Bild aus der Provinz Anfang bzw. Mitte des 20. Jahrhunderts, das erwarten lässt, dass Mechthild Borrmann in diesem Buch glaubwürdige und zugleich interessante Biographien erzählt. Ich bin gespannt darauf, wie der Roman weiter geht.