Ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

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annamagareta Avatar

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„Lebensbande“ ist ein zeitgeschichtlicher Roman der in Bielefeld lebenden Autorin Mechtild Borrmann, der auf wahren Begebenheiten beruht.

Die Handlung beginnt im Herbst 1991 in Kühlungsborn. Durch einen Brief der LVA Mecklenburg-Vorpommern wird Nora unvorbereitet in ihre Vergangenheit zurückgeworfen.
Im Zweiten Weltkrieg lernen sich die drei Protagonistinnen Nora, Lotte und Lene kennen. Sie werden zu Freundinnen. Lene hat drei Kinder und ihr ältester Sohn Leo gilt als Reichsausschusskind. Nora arbeitet im Krankenhaus und rettet Leo, was bedeutet, dass sie ab diesem Moment auf der Flucht ist. In Danzig lernt sie Lotte kennen, mit der sie nach Russland verschleppt wird.

In 34 kurzen Kapitel wechseln die Ereignisse zwischen verschiedenen Zeitebenen und Orten. Die Handlung finde in Kühlungsborn, am Niederrhein, in Ratingen und in Holland statt. Durch diese Wechsel liest sich der Roman abwechslungsreich und spannend.
Mechtild Borrmann hat einen intensiven und mitreißenden Schreibstil, der sich leicht lesen lässt und fesselt, so dass es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Das Schicksal der Freundinnen ist bewegend und erschütternd und es wird wieder einmal deutlich wie viel Leid die NS-Zeit für die Menschen gebracht hat.

In ihrem Nachwort erläutert die Autorin, dass ihr Roman auf wahren Begebenheiten, Erinnerungen, Erzählungen und Dokumenten von Zeitzeug*innen beruht. Es erschüttert mich jedes Mal auf`s Neue, wenn ich von einzelnen Schicksalen aus dieser Zeit lese lese. Mit dieser tragischen und spannenden Geschichte hat Mechtild Borrmann wieder ein Stück der dunklen Vergangenheit aus dem Zweiten Weltkrieg aufgedeckt und diese feinfühlig und spannend erzählt.