Emotionen pur
„Lebensbande“ von Mechtild Borrmann ist ein eindringlicher und atmosphärisch dichter Roman, der die Lebenswege dreier Frauen miteinander verwebt und dabei ein Stück deutsche Zeitgeschichte mit großer Sensibilität erzählt. Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte – vom Zweiten Weltkrieg über die Nachkriegszeit bis in die 1990er Jahre – und zeigt, wie sehr politische Umstände und persönliche Entscheidungen die Schicksale der Menschen prägen. Im Mittelpunkt stehen Lene, Nora und Lieselotte, deren Leben sich unter schwierigen Umständen kreuzen. Jede von ihnen trägt ein eigenes Päckchen aus Schuld, Verlust, Verantwortung und Hoffnung. Besonders bewegend ist die Geschichte von Leo, Lenes Sohn, der im NS-Staat als sogenanntes „Reichsausschusskind“ eingestuft wird und damit in Lebensgefahr schwebt. Nora, die als Krankenschwester arbeitet, spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass er überlebt. Das Schicksal führt sie schließlich in die Wirren der Nachkriegszeit und sogar in ein sowjetisches Gulag, was dem Roman eine erschütternde, aber historisch realistische Tiefe verleiht. Jahrzehnte später holt ein Brief aus der Vergangenheit die Protagonistinnen wieder ein und zwingt sie, sich mit den verdrängten Wahrheiten ihres Lebens auseinanderzusetzen.
Der Roman lebt von den starken Charakteren und der einfühlsamen Art, wie Mechtild Borrmann ihre Geschichten erzählt. Ohne unnötige Dramatik schildert sie Leid, Mut und Zusammenhalt und lässt die Leser durch wechselnde Zeitebenen langsam verstehen, wie eng die Lebenswege der Frauen miteinander verbunden sind. Der Schreibstil ist klar, atmosphärisch und sehr bildhaft, sodass man den Figuren nahekommt und die historischen Ereignisse intensiv miterlebt. Borrmann gelingt es, die Grausamkeit der Zeit darzustellen, ohne den Hoffnungsschimmer aus den Augen zu verlieren. Die Figuren fühlen sich echt an, ihre Entscheidungen nachvollziehbar, ihre Verletzungen tief, aber nicht hoffnungslos. Besonders beeindruckend ist, wie sich die Ereignisse Stück für Stück zu einem emotionalen Gesamtsbild fügen, das den Leser bis zur letzten Seite trägt. „Lebensbande“ ist ein Roman, der nachhallt, berührt und zugleich ein Stück Geschichte lebendig und greifbar macht.
Der Roman lebt von den starken Charakteren und der einfühlsamen Art, wie Mechtild Borrmann ihre Geschichten erzählt. Ohne unnötige Dramatik schildert sie Leid, Mut und Zusammenhalt und lässt die Leser durch wechselnde Zeitebenen langsam verstehen, wie eng die Lebenswege der Frauen miteinander verbunden sind. Der Schreibstil ist klar, atmosphärisch und sehr bildhaft, sodass man den Figuren nahekommt und die historischen Ereignisse intensiv miterlebt. Borrmann gelingt es, die Grausamkeit der Zeit darzustellen, ohne den Hoffnungsschimmer aus den Augen zu verlieren. Die Figuren fühlen sich echt an, ihre Entscheidungen nachvollziehbar, ihre Verletzungen tief, aber nicht hoffnungslos. Besonders beeindruckend ist, wie sich die Ereignisse Stück für Stück zu einem emotionalen Gesamtsbild fügen, das den Leser bis zur letzten Seite trägt. „Lebensbande“ ist ein Roman, der nachhallt, berührt und zugleich ein Stück Geschichte lebendig und greifbar macht.