Gegen das Vergessen

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harakiri Avatar

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Bücher über die Geschehnisse rund um den 2. Weltkrieg sind ja immer sehr lesenswert, die von Mechtild Borrmann aber gleich zweimal. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen bis ich durch war. Man weiß ja, wie grausam die Zeit war und man vergisst gerne, wie gut es einem geht. Bis man solch ein Buch in der Hand hält.
Lene und Nora sind Cousinen und Nora hilft dabei, Lenes stotternden Sohn vor der Deportation zu retten. Sie ahnt nicht, was sie für eine Lawine lostritt. Denn ihre Tat lässt sie auch 40 Jahre später nicht zur Ruhe kommen.
Borrmann schreibt wieder sehr eindringlich und mitreißend. „Lebensband“ hat mich von der ersten Seite an tief berührt. Niemand schreibt wie Borrmann, niemand schafft es wie sie, historische Themen mit menschlichen Schicksalen zu verweben und dabei einen Spannungsbogen zu halten, der einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt.
Die Recherche ist wieder sehr gut gelungen und die Umsetzung toll geworden. Die Handlung basiert auf wahren Begebenheiten, ist aber ein Roman, der mit den 3 Freundinnen eine überzeugende Story bietet und zum Nachdenken anregt.
Fazit: Besonders beeindruckt hat mich wieder einmal das feine Gespür Borrmanns für Zwischentöne und die Art, wie sie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft.