Schicksalsschläge, die unter die Haut gehen …
        Mein neuestes Buch „Lebensbande“ von Mechthild Borrmann ist ein fesselnder zeitgeschichtlicher, historischer Roman über drei unterschiedliche Frauen, in Ost- und Westdeutschland, den man unbedingt gelesen haben sollte.  Das Cover ist ansprechend gestaltet und zeigt zwei der Frauen, die sich untergehakt haben, vor einem verschwommenen Hintergrund. Die Situation ist sehr dynamisch und spiegelt für mich die Frauen-Freundschaft, die auch im Roman vorkommt, deutlich wider.
Vorab steht ein Zitat von Marc Aurel, dass mir gut gefällt:
Man bereut nie, was man getan,
sondern immer,
was man nicht getan hat.
Das Buch startet mit einem packenden Prolog, als Leser begleitet man die Protagonistinnen Lene, Nora und Lieselotte „vom 2. Weltkrieg bis zum Mauerfall“ und taucht dabei tief in deren, teils dramatischen Lebensgeschichten ein. Gruselige, „damalige Zeitgeschichte“ trifft dabei auf die teils „verwobenen Schicksalsfäden“ der eben genannten Frauen. Die mir vorher unbekannte Autorin, hat sich „von wahren Ereignissen und Schicksalen“ inspirieren lassen und schreibt sehr spannend. Der Schreibstil, die Wortwahl und die Beschreibungen sagen mir sehr zu. Ich mag den Mix aus historisch und fiktiv, bildgewaltig und gut recherchiert. Die Charaktere sind gut erdacht und fein beschrieben. Der Plot hat es in sich, fast schon, wie bei einem Krimi. Und ich könnte mir den Roman-Stoff daher auch gut als packenden Film vorstellen. Ich empfehle euch vorsorglich Taschentücher bereit zu legen, denn der Plot ist mitreißend und unter die Haut gehend. Er unterteilt sich in zwei Zeitebenen und spielt u.a. in Kühlungsborn, am Niederrhein oder in Ratingen. Die 34 geschriebenen Kapitel sind dabei erschütternd und sehr, sehr traurig. Mechtild Borrmann gelingt es in der Erzählung immer wieder „große Schicksalsschläge“ und „Hoffnung/Glück“ glaubhaft und nachvollziehbar zu beschreiben. Ich leide, wie bei jedem guten Buch, kräftig mit den mir sehr sympathischen Protagonistinnen mit. Ihre Schilderungen lassen mein Kopfkino kurzerhand anspringen. Es gibt einige Trigger: Vergewaltigung, Verschleppung, Tod oder massive Gewalt, die für Zartbesaitete nur schwer zu ertragen sein dürften. Die Romanfiguren Lene, Nora und Lieselotte kannten sich vorher nicht, werden dann aber nach und nach zu guten Freundinnen, die einander Halt geben und große Risiken auf sich nehmen, um einander beiseite zu stehen. Dieser Mut und die besondere Freundschaft der Mädchen, gefällt mir sehr, insbesondere weil Krankenschwester Nora alles ermöglicht, um Lene und ihren kleinen Sohn Leo zu retten. Das war zur damaligen Zeit, wie man als Leser, im Roman erfährt, ein großes Risiko, denn wegen eines Handicaps gilt Leo als »Reichsausschusskind«, dem nach dem Leben getrachtet wird. Später lernt Nora Lieselotte in Danzig kennen und drei Jahre später werden die Frauen in einen Gulag der Sowjetunion verschleppt. Was für eine Tragödie, beim Lesen musste ich immer wieder mal weinen, denn unter den neunhunderttausend Arbeitskräften, die Stalin unter anderem im Rahmen der Reparationszahlungen zugesichert wurden, waren ja auch die Frauen, von denen zuvor berichtet wurde. Zu viel möchte ich euch natürlich nicht verraten, denn dieser Roman hat wirklich alles, was einen Bestseller ausmacht und nach wie vor hochaktuell und brisant ist.
Weitere Bücher:
Der Geiger
Die andere Hälfte der Hoffnung
Trümmerkind
Grenzgänger
Feldpost
Fazit: ***** Der Roman „Lebensbande“ von Mechtild Borrmann ist im Droemer Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat mit Epilog, Nachwort und Danksagung 281 Seiten, die mich tief bewegt haben.
      
    Vorab steht ein Zitat von Marc Aurel, dass mir gut gefällt:
Man bereut nie, was man getan,
sondern immer,
was man nicht getan hat.
Das Buch startet mit einem packenden Prolog, als Leser begleitet man die Protagonistinnen Lene, Nora und Lieselotte „vom 2. Weltkrieg bis zum Mauerfall“ und taucht dabei tief in deren, teils dramatischen Lebensgeschichten ein. Gruselige, „damalige Zeitgeschichte“ trifft dabei auf die teils „verwobenen Schicksalsfäden“ der eben genannten Frauen. Die mir vorher unbekannte Autorin, hat sich „von wahren Ereignissen und Schicksalen“ inspirieren lassen und schreibt sehr spannend. Der Schreibstil, die Wortwahl und die Beschreibungen sagen mir sehr zu. Ich mag den Mix aus historisch und fiktiv, bildgewaltig und gut recherchiert. Die Charaktere sind gut erdacht und fein beschrieben. Der Plot hat es in sich, fast schon, wie bei einem Krimi. Und ich könnte mir den Roman-Stoff daher auch gut als packenden Film vorstellen. Ich empfehle euch vorsorglich Taschentücher bereit zu legen, denn der Plot ist mitreißend und unter die Haut gehend. Er unterteilt sich in zwei Zeitebenen und spielt u.a. in Kühlungsborn, am Niederrhein oder in Ratingen. Die 34 geschriebenen Kapitel sind dabei erschütternd und sehr, sehr traurig. Mechtild Borrmann gelingt es in der Erzählung immer wieder „große Schicksalsschläge“ und „Hoffnung/Glück“ glaubhaft und nachvollziehbar zu beschreiben. Ich leide, wie bei jedem guten Buch, kräftig mit den mir sehr sympathischen Protagonistinnen mit. Ihre Schilderungen lassen mein Kopfkino kurzerhand anspringen. Es gibt einige Trigger: Vergewaltigung, Verschleppung, Tod oder massive Gewalt, die für Zartbesaitete nur schwer zu ertragen sein dürften. Die Romanfiguren Lene, Nora und Lieselotte kannten sich vorher nicht, werden dann aber nach und nach zu guten Freundinnen, die einander Halt geben und große Risiken auf sich nehmen, um einander beiseite zu stehen. Dieser Mut und die besondere Freundschaft der Mädchen, gefällt mir sehr, insbesondere weil Krankenschwester Nora alles ermöglicht, um Lene und ihren kleinen Sohn Leo zu retten. Das war zur damaligen Zeit, wie man als Leser, im Roman erfährt, ein großes Risiko, denn wegen eines Handicaps gilt Leo als »Reichsausschusskind«, dem nach dem Leben getrachtet wird. Später lernt Nora Lieselotte in Danzig kennen und drei Jahre später werden die Frauen in einen Gulag der Sowjetunion verschleppt. Was für eine Tragödie, beim Lesen musste ich immer wieder mal weinen, denn unter den neunhunderttausend Arbeitskräften, die Stalin unter anderem im Rahmen der Reparationszahlungen zugesichert wurden, waren ja auch die Frauen, von denen zuvor berichtet wurde. Zu viel möchte ich euch natürlich nicht verraten, denn dieser Roman hat wirklich alles, was einen Bestseller ausmacht und nach wie vor hochaktuell und brisant ist.
Weitere Bücher:
Der Geiger
Die andere Hälfte der Hoffnung
Trümmerkind
Grenzgänger
Feldpost
Fazit: ***** Der Roman „Lebensbande“ von Mechtild Borrmann ist im Droemer Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat mit Epilog, Nachwort und Danksagung 281 Seiten, die mich tief bewegt haben.
