Schuld, die man auf sich lädt und einen ein Leben lang begleitet
        Mit „Lebensbande“ ist der Autorin Mechtild Borrmann wieder ein beeindruckendes Werk gelungen. In zwei Zeitebenen (ab 1932 und dann wieder ab 1991) erzählt sie vom Schicksal der 3 Frauen Lene, Nora und Lotte. Lene, die ungewollt schwanger wird und in eine Ehe mit dem Vater des Kindes gedrängt wird, deren Cousine Nora, die eine Ausbildung zur Krankenschwester macht und ihren Freund Klaus im Krieg verliert und schließlich Lotte, die mit Nora als Kriegsgefangene in ein russisches Arbeitslager verschleppt wird. So ähnliche Geschichten sind schon viele geschrieben worden und doch berühren einen die tragischen Verflechtungen während des Krieges immer wieder aufs Neue. Tröstlich zu wissen, dass es Menschen gab, die Zivilcourage bewiesen haben, im Widerstand aktiv waren und damit viele vor dem sicheren Tod gerettet haben. Frau Borrmann hat einen flüssigen unaufgeregten Schreibstil, einmal angefangen mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.