Bananamania

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yellowdog Avatar

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Das ich Lebensgeister gewonnen habe, freut mich sehr, da Banana Yoskimoto neben Haruki Murakami für mich eine der wichtigsten Stimmen aus Japan ist.
Sie ist eine der wenigen Autorinnen, der es gelingt, Emotionen von Menschen in Lebenskrisen in Wort zu fassen. Einsamkeit ist ein wichtiges Thema! Dass der Roman in Japan handelt, spielt eine Rolle und spezifische Elemente (z.. das Essen, die Städte etc.) werden immer wieder erwähnt, aber die Themen sind natürlich universell.
Meistens ist Banana Yoshimotos Stil zurückhaltend, aber es gibt auch viele poetische Momente.
In Lebensgeister lässt Banana Yoskimoto ihre Protagonistin unreale Welten betretet ohne dabei esoterisch zu wirken.
Sayoko ist eine sensible Frau. Nach einem schweren Unfall, bei der ihr Freund starb und sie schwer verletzt wurde, ist es eine schwere Rückkehr ins Leben und ein langwieriger Trauerprozess. Sie ist innerlich wie äußerlich verwundet. Sie entwickelt aber auch eine ungewöhnliche neue Fähigkeit, die ihr hilft.

Mir gefallen die gut durchdachten Dialoge, die sparsam eingesetzt werden. Die Autorin und ihre Figur sind nicht geschwätzig und können doch viel ausdrücken.
Sie lässt sich Zeit beim Erzählen.
Der Roman ist nicht lang. Bei der großen Schrift auf wenigen Seiten könnte man fast von einer Novelle sprechen, doch die Mittel und Themen überwinden eine Novellenform. Manchmal braucht es einfach nicht mehr, um ein wichtiges Buch zu machen.
Ein wirklich gutes Buch, eins der besten der Autorin.