Ein lebensbejahender Roman über den Umgang mit dem Tod!

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Ein schwerer Autounfall verändert das Leben einer jungen Frau schlagartig. Plötzlich befindet sie sich an der Schwelle zwischen dem Jenseits und dem Diesseits. Der schmerzhafte Verlust ihres Freundes macht ihr die Rückkehr ins Leben nicht leicht. In dieser "Zwischenstation" gefangen, begegnet Sayoko bereits verstorbenen Seelen. Trauer und Sehnsucht vermischen sich mit dem kämpferischen Lebenswillen, wieder neu anzufangen und Lebensmut zu schöpfen. Sayoko erkennt dabei, wie unvorhersehbar und unergründlich das Leben ist und dass die Chance auf einen Neubeginn als ein Geschenk angenommen werden kann.

Sanft, gefühlvoll und poetisch beschreibt die Autorin Banana Yoshimoto die schmerzhafte Auseinandersetzung mit dem Tod eines geliebten Menschen und die Rückkehr ins Leben nach einer Nahtoderfahrung. Sie taucht dabei ein in eine „Geisterwelt“ und beschreibt kraftvoll die Vorstellungen der Japaner über das Sterben und den Tod. Der Zauber der Sprache nimmt dem Tod die Schwere. Das Buch hat mich sofort in den Bann gezogen und verzaubert. Ich fühlte mich nach dem Lesen besänftigt. Besonders spannend waren für mich die Betrachtungsweisen und der Umgang mit dem Tod aus der Sicht eines anderen Kulturkreises.

Die Autorin schafft mit „Lebensgeister“ einen gefühlvollen, tiefgründigen Roman, der nicht traurig stimmt, sondern vielmehr zum Nachdenken über den Tod anregt. Dabei erhält der Leser einen Einblick in die japanische Kultur und deren Trauerverarbeitung. Das Buch überzeugt nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich und trotz der Schwere der Thematik vermittelt „Lebensgeister“ eine neu gewonnene Leichtigkeit.