Gefühlvoller Roman über Trauer und Trauerarbeit

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timphilipp Avatar

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Wie für Bücher aus dem Diogenes-Verlag typisch, befindet sich auch auf dem Cover des vorliegenden die Illustration eines bekannten Künstlers - hier des Japaners Mizutani, passend also zur Herkunft der Autorin und zur grünen Tempelstadt Kyoto, in der ein wichtiger Teil der Geschichte angesiedelt ist. Die Geschichte selbst ist sehr gefühlvoll und handelt im Wesentlichen von der tiefen Trauer der Protagonistin und deren Verarbeitung nach dem Unfalltod ihres geliebten Freundes, bei dem sie selbst schwer verletzt wurde und eine Wesensveränderung erfahren hat. Ich persönlich habe es als etwas befremdlich empfunden, dass die Protagonistin plötzlich Geister von Verstorbenen sehen kann (ihres verstorbenen Großvaters, ihres toten Hundes, einer fremden Frau). Diese Übersinnlichkeit liegt mir nicht. Der Schreibstil stimmt ein wenig melancholisch. Wunderschön fand ich hingegen die Eindrücke, die von der Stadt Kyoto vermittelt werden.
Liebhaber japanischer bzw. asiatischer Literatur werden dieses Buch wohl eher mögen.