Traurig, gefühlvoll, nachdenklich...

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fragola Avatar

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Banana Yoshimoto erzählt in "Lebensgeister" die Geschichte der jungen Sayako, deren großen Verlust und ihren Weg in ein verändertes Leben...
Das Cover hat mich ein bißchen stutzig gemacht: Schnee im Sommer? Aber nach der Lektüre war ich damit versöhnt.
Sayako und ihr Freund Yoichi, der als Künstler schon etabliert ist und ein eigenes Atelier betreibt, erleiden auf dem Heimweg eines Wellness-Tages einen Unfall. Sayako überlebt schwerverletzt, Yoichi stirbt noch am Unfallort. Sayako erzählt, wie sie versucht, über diesen unbegreiflichen Verlust hinwegzukommen, und, selbst schwer verletzt und für ihre Begriffe verunstaltet, wie in Trance weiterlebt. Zunächst findet sie Trost in einer Zwischenwelt, die sich ihr offenbart - verlorene Seelen werden sichtbar - aber sie findet mehr und mehr Halt an neuen Aufgaben, der Familie und neuen Freunden, die sie erst gar nicht bemerkt.
Banana Yoshimoto hat ein Thema aufgegriffen, das jeden von uns jederzeit treffen kann. Das macht beim Lesen traurig, wühlt auf, rüttelt auf und macht demütig und dankbar für das, was man selber hat und vielleicht gar nicht zu schätzen weiß. Ein sehr eindringliches Buch, nichts für die leichte Unterhaltung - ein Buch mit Tiefgang - sehr empfehlenswert!