Wie eine Ode an das Wunder des Lebens

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la tina Avatar

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"Als ich die Eisenstange bemerkte, wie sie da in meinem Bauch steckte, dachte ich: Verdammt, das sieht nicht gut aus... Ich werde sterben."

Nachdem die junge Sayoko nur schwerverletzt einen Autounfall überlebt hat, kümmert sie sich um das Künstleratelier ihres dabei ums Leben gekommenes Freundes Yoichi. Von dessen Eltern wie eine eigene Tochter aufgenommen, versucht jeder auf seine eigene Art, über den Verlust des geliebten Menschen hinweg zu kommen. Dabei schwebte Sayoko selbst zwischen Leben und Tod, verweilte zeitweilig in einem Zwischenreich der Geister. Nach der Rückkehr aus dieser zauberhaften Dimension ist sie nicht mehr dieselbe Person, Verlust und Verletzung setzen ihr sehr zu. Zudem kann sie nun die Geistergestalten einiger Verstorbener wahrnehmen, welche aus ihren eigenen Gründen noch auf Erden wandeln. Doch sie gibt sich nicht auf - und findet zurück in ein neues Leben.

"Egal, wie man sich gerade fühlt - glücklichen Menschen oder kleinen Kindern wohnt eine positive Kraft inne, die sich wie von selbst und ohne jeden Vorbehalt auf die Umgebung überträgt. Ein Geschenk!"

Als ich das Buch zum ersten Mal in Händen hielt, fiel mir bereits das wunderschön ausgewählte, stimmungsvolle Coverbild positiv auf. Der Roman selbst, philosophisch-mystisch gestaltet, ist aus der Ich-Perspektive der verunglückten Sayoko geschrieben und bedient sich einer fantastisch-bildhaften Sprache, welche das Herz berührt. Eine gelungene Mischung aus spirituell und weltoffen, aus einem Kulturkreis stammend, welcher wenig Probleme mit Geisterwesen hat. So gibt es in Japan (laut Roman) sogar Mangas, in welchen Geisterwesen für einige Menschen sichtbar sind. Überhaupt ist dieser Roman sehr gefühlvoll, regt zum Nachdenken an, gleicht einer Ode an das Wunder des Lebens, welche ich jedem gerne ans Herz legen möchte.