Erkennbare Absicht

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katercarlo Avatar

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Legend Academy erfüllt seine Aufgabe, geht dabei aber etwas plump vor.
So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt. Diesen Satz von Goethe sollte sich das Buch für den Nachfolgerband zu Herzen nehmen. Vieles in der Geschichte wirkt mir zu gewollt. Es beginnt mit dem Grundsetting, das alle typischen Elemente eines jugendlichen Fantasyromans bedienen will: ein geheimes, magisches Internat, eine Protagonistin, die erfährt, dass sie kein normaler Mensch ist, sondern Superkräfte besitzt, eine mobbende Rivalin, ein Badboy, in den sich die Protagonistin natürlich absolut nicht verlieben will, ein Fluch, eine Prophezeiung und ein paar Tiere.
Das alles hat in unzähligen anderen Fantasygeschichten schon hervorragend funktioniert und funktioniert auch in diesem. Nur wird hier alles nicht so geschickt zu einer ganz eigenen Geschichte verflochten. Die sprechenden Kolibris beispielsweise fand ich etwas zu viel, das hin und her zwischen Protagonistin und Badboy etwas übertrieben und auch das Rätsel um Fluch und Prophezeiung zu überdramatisiert und unnatürlich verkompliziert.
Das Buch ist trotzdem unterhaltsam und spannend. Ich bin trotzdem neugierig auf die Fortsetzung und ich kann trotzdem eine klare Empfehlung für das Buch aussprechen. Aber ich hätte mir mehr erwartet und gehofft mich nicht von so viel fühlbarer Absicht verstimmen lassen zu müssen.