Jugendfantasy/-mythologie mit rasanter Handlung, leider langweilig erzählt - dafür mit krassem Cliffhanger

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smoone Avatar

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Legend Academy verzaubert zunächst durch das tolle Cover und auch der Klappentext ist sehr ansprechend. Ich meine, sprechende Kolibris...! Ich war neugierig, da ich "Plötzlich Banshee" sehr gut fand. Leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen.

Graylee wird nach einem Vorfall in der Schule nun an ein Internat geschickt. Dort erfährt sie, dass es eine Schule für Jugendliche mit einem Mythenerbe ist. Es gibt also Selkies, Sirenen, Walküren.... und sprechende Kolibris. Gleich nach ihrer Ankunft trifft Graylee auf Hudson, zu dem sie sich dann zu ihrem Ärger auch noch hingezogen fühlt. Ansonsten hat sie es nicht leicht, denn ihr Mythenerbe zeigt sich nicht klar, somit gilt sie als Unbestimmte. Auf der Schule lastet außerdem ein Fluch, dem sie sich entgegen stellt.

Insgesamt könnte es eine tolle Story sein, ich habe mich leider recht gequält, durchzuhalten.
Das erste Viertel des Buches handelt von Graylees Ankommen und Begreifen, was an der Schule vor sich geht. Sie sorgt sich, dass sie nicht weiß, welche Kräfte sie in sich trägt, bringt aber mit keinem Gedanken ihre Visionen, die sie hat, damit in Verbindung. Das hätte ich doch als Erstes erzählt. Auch stürzt sie an ihrem ersten Tag in unbekannten Gefilden los, eine andere Schülerin zu retten, die sie nur flüchtig kennt... das ist alles bisschen merkwürdig.
Die gesamte Handlung des Buches passiert innerhalb der ersten Woche im Internat. Manches wird unnötig detailliert beschrieben bzw. könnte ganz weggelassen werden. Auch mit der Protagonistin bin ich nicht warmgeworden. Sie erscheint mir sehr wechselmütig. Einerseits recht zickig, andererseits will sie jeden retten und macht sich Vorwürfe, dass (natürlich) sie an allem schuld sei....
Erst gegen Ende kommt sie auf die Idee, dass ihre Visionen ihr Mythenerbe sein könnten. Das Ende ist dann ziemlich heftig, kann es aber für mich nicht mehr reißen.

Die Sprecherin des Hörbuches ist sehr angenehm, aber auch etwas eintönig. Einzig bei den Kolibris verändert sich die Stimmlage signifikant. Manches ging mir etwas auf die Nerven, wie "Er hüstelte..."
Leider empfand ich es somit recht langweilig und hatte zum Teil sogar Schwierigkeiten munter zu bleiben, obwohl ja eigentlich viel passiert. Das lag wohl zum einen an der Sprecherin, aber auch an unnötigen Details, wie sie schlüpfte barfuß in die Schuhe, denn für Strümpfe hatte sie gerade keine Zeit... Zwei Seiten weiter ließ sie die Schuhe offen, denn zum Binden hatte sie gerade keine Zeit.
Es ist ein wenig wie eine Aufzählung aller Dinge, die in der ersten Woche passiert sind. Auch die Kapitel sind irgendwie willkürlich gesetzt, das folgende schließt oft nahtlos an.

Mehr als 2,5 Sterne sind es bei mir leider nicht.