Als Unterhaltungslektüre toll, aber mittelmäßiger Krimi

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jino-reads Avatar

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Vorab: diese Rezension hat mein Opa geschrieben. Ich habe bei der Verlosung teilgenommen weil er den ersten Band so toll fand und gerne den zweiten hätte.
Daher kommt die Rezension auch etwas spät.

Das Cover:
Typisch friesisch, typisch Krimi. Ich finds klasse.

Das Buch:
Dieses Buch hat mich als reine Unterhaltungslektüre wirklich überzeugt! Schon der Anfang erinnert an einen Schildbürgerstreich. Die Ereignisse rund um den Bierwettbewerb sind äußerst komisch und voller liebenswerter Verwicklungen. Die Charaktere mögen zwar stereotype Züge tragen, aber das ist in diesem Genre zu erwarten. Die Handlung erinnerte mich ein wenig an "Asterix", mit "running gags" und altbekannten Elementen.

An dieser Stelle hätte das Buch meiner Meinung nach enden können. Doch es versucht auch, ein Krimi zu sein, und ehrlich gesagt, dieser Teil ist weniger gelungen. Die Ermittlungsmethoden wirken eher fehlerhaft und einfallslos. Außerdem kommt die Kriminalhandlung erst spät im Buch in Gang.

Trotzdem habe ich das Lesen genossen. Man muss einfach wissen, was man sucht. Die Atmosphäre eines Dorfes an der Nordsee wird wirklich schön beschrieben. Da wir seit Jahrzehnten dort Urlaub machen, kann ich mir vorstellen, dass sich ähnliche Situationen abspielen könnten – natürlich in maßvoller Übertreibung, wie es eben anschaulich ist.

Die Auseinandersetzung mit der digitalen Welt und ihrem Einfluss fand ich recht gelungen. Allerdings bezweifle ich, dass es wirklich Orte gibt, die nicht auf digitalen Karten erfasst sind...

Ein kleiner Minuspunkt ist die etwas oberflächliche Darstellung des Bierbrauens. Es wird so dargestellt, als könnte man einfach in den Keller gehen und neues Bier brauen. Das ist jedoch bei Weitem nicht so einfach! Besonders beim Bierbrauen gibt es im Gegensatz zum Whisky viele hygienische Vorschriften zu beachten. Die Hauptfigur Tüdelbüdel kann also nicht einfach mit ihrer Schürze in den Keller huschen!

Trotzdem überwiegt der Unterhaltungswert und gleicht diese kleinen Mängel aus. Die Charaktere sind im Rahmen ihrer karikaturhaften Darstellung liebenswert und erkennbar. Und könnte da vielleicht eine Romanze in der Luft liegen...? Die Zukunft wird es zeigen. Ich wäre durchaus interessiert, weitere Bücher über Tüdelbüdel zu verfolgen.