Der Brauwettbewerb

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In Sünnum herrscht große Aufregung, soll das Tüdelbräu beim jährlichen Watthumpenfestival an den Start gehen oder nicht. Die Brauerin Gesine Felber will eigentlich nicht, wird aber von ihren Mitbewohnern überstimmt. Sie gaben sie schon angemeldet. Natürlich ist dort auch ihr Konkurrent Neunaber, der alles daran setzt mit seinem Bier wieder den Watthumpen zu gewinnen. Doch dieses Mal soll alles anders kommen. Nach einer ersten Abstimmungsrunde liegen die beiden Biere auf einer Höhe, doch bei der Publikumsrunde hat das Tüdelbräu die Nase vorn. Für die nächste Zeit bedeutet das eine Menge Stress für Gesine und ihre Tochter Wiebke, denn nun wollen alle nur noch ihr Bier. Ausgerechnet ihr Konkurrent Neunaber wird tot in einem Bierfass gefunden und alles deutet auf Gesine als Täterin hin. Gilt hier noch die Unschuldsvermutung? Gesine verschwindet spurlos und macht sich aus dem Untergrund mit ihrer Tochter Wiebke und Käptn Joris an die Aufklärung des Falles. Wird das Dorf hinter ihr stehen und mithelfen ihre Unschuld zu beweisen?
Schon das Cover zeigt; es braut sich was zusammen an der Küste. Dunkle Wolken über Sünnum. Das ist ein toller Coverauftakt und ich war sofort mittendrin in diesem Krimi. Der Schreibstil ist locker und lesbar und außerdem mit Ausdrücken aus dem Friesenland gespickt, um die Authentizität dieses Buches zu unterstützen. Und ja die Bilder sind sehr präsent, die hier gemalt werden, sodass das Kopfkino sofort in Bewegung kommt. Gesine und ihre Mitbewohner werden sehr gut dargestellt und man merkt sofort, dass hier eine Gemeinschaft am Werke ist. Das macht dieses Buch noch sympathischer. Es ist direkt vorstellbar, wie die Friesen sich verhalten. Was ich bei diesem Krimi sehr gut finde, ist das Mitermitteln, auch wenn es nicht immer geradeaus geht und es Ecken und Kurven gibt, die nicht so leicht einzusehen sind. Ein Puzzler, dass sich erst zum Schluss zusammensetzen lässt und damit einen guten Spannungsbogen hat gefallen mir immer wieder sehr gut. Mit den humorigen Einlagen lässt sich auch das eine oder andere nicht so spannende Element verarbeiten.
Ich finde „Leichenblass im Fass“ von Joost Jensen einen äußerst gelungenen regionalen Krimi, der spannend und witzig mich sehr gut unterhalten hat. Das sind Krimis wie ich sie mag.