Ein Tüdelbräu geht immer

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"Wer einmal von deinem Tüddelbräu gekostet hat, ist dir für immer verfallen."

Ich habe definitiv eine neue Lieblingskneipe: den Sünnumer Kroog mit seiner Wirtin, der Friesenbrauerin Gesine Felber. Hier wird am Tresen eine friesisch herbe Denkweise und eine heimatverbundene Einstellung gelebt und praktiziert. Die Stammkunden, wie der alte Kapitän Joris, Wattführer Sören, Tischler Hinnerk, der Tierarzt Hauke und der Exil-Bayer Sepp wachsen einem ultraschnell ans Herz.
Alle Protagonisten sind sehr detailreich charakterisiert, dabei tauchen sie sprachlich mitunter gerne mal in tiefsten friesischen Dialekt ab. Das ist abwechslungsreich und sehr unterhaltsam.

Der eigentliche Kriminalfall braucht allerdings ziemlich lange bevor er so recht in Fahrt kommt.
Bis die titelgebende Leiche im Fass gefunden wird, hat man bereits die Hälfte des Buches gelesen. Prickelnde Hochspannung sucht man vergebens, der Krimi entwickelt sich langsam und mit aller ostfriesischer Gelassenheit. Langeweile kommt beim Lesen, trotz des fehlenden Spannungsbogens, jedoch niemals auf.

Wohlfühlkrimi aus einem idyllischen Küstendorf in dem die Zeit stehen geblieben ist. Mit ganz viel ost-friesischem Lebensgefühl; eine herrlich entspannte Lektüre mit einem Schuss Nordseeurlaub.

Na, denn man tau...