leichte, seichte Krimi-Unterhaltung

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diana pegasus Avatar

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Joost Jensen – Leichenblass im Fass

In dem kleinen friesischen Dorf Sünnum steht das Watthumpenfest an und dort wird auch der erste Preis fürs beste Bier vergeben. Diesmal kann Gesine den Wettbewerb für sich entscheiden, sehr zum Missfallen ihres ärgsten Konkurrenten. Das der aber wenig später ausgerechnet in einem Bierfass tot aufgefunden wird, macht die Gaststätten-Besitzerin Gesine Felber tatverdächtig, vor allem weil sie plötzlich verschwindet.
Wiebke, ihre Tochter und Polizistin, darf wegen des Interessenkonflikts nicht ermitteln und so gehen Mutter und Tochter mit der Situation auf ihre Weise um, denn beide wollen Gesines Unschuld beweisen.
Wird es ihnen gelingen?

Ich habe noch kein Buch von Joost Jensen gelesen. Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, leicht und locker geschrieben, dazu ein bisschen Humor und etwas Crime.
Dennoch musste ich mich an die Dialoge gewöhnen, die zahlreich und detailliert sind. Insgesamt habe ich die Story aber gut weglesen können, die unterhaltsam und kurzweilig war.
Da ich den Vorgänger nicht kannte, hatte ich kleine Befürchtungen, dass ich nicht sofort in die Story starten könnte oder mir etwas an Wissen fehlt, aber ich hatte überhaupt keine Probleme. Im Gegenteil, die Story las sich für mich rund und stimmig, vielleicht ab und an etwas spannungsarm und in die Länge gezogen, dennoch unterhaltsam.
Die verschiedenen Charaktere sind detailliert und lebendig beschrieben. Gesine war schon speziell aber durchaus sympathisch. Sagen wir mal, sie dehnt die Grenzen etwas aus, ist dabei aber so herzlich, dass man ihr dabei nicht böse sein kann.
Wiebke mochte ich ebenfalls sehr gern. Ich kann verstehen, dass sie es überhaupt nicht einfach hat, da sie wegen ihres Jobs und den doch teilweise aufdringlichen Gästen ihrer Mutter zwischen den Stühlen sitzt. Dieser Fall zeigt aber, dass sie kompetent und mit Herz an die Situation herangeht und sich auch von Widrigkeiten nicht abschrecken lässt.
Die Schauplätze sind gut beschrieben, ich habe das ostfriesische Flair spüren und mit den Dorfbewohnern mitfühlen können.

Der Krimi hat mir gut gefallen, war kurzweilig und unterhaltsam, aber an einigen Stellen gab es Spannungseinbrüche und war auch zu großen Teilen vorhersehbar. Das Finale war gut, aber für mich wenig überraschend. Dennoch hatte ich ein paar schöne Lesestunden und werde bestimmt auch den ersten Band der Reihe lesen. Wer einen leichten Krimi mit Dorfatmosphäre, Humor und seichter Spannung mag, der kann hier nichts falsch machen und deswegen gibt es eine Leseempfehlung von mir.

Das Cover ist genretypisch und passt zu einem Nordsee-Krimi.

Fazit: leichte, seichte Krimi-Unterhaltung. 3,5 Sterne.