Wohlfühlkrimi mit Friesenstimmung

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botte05 Avatar

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Sünnum ist ein idyllisches, ruhiges, friedliches Dorf in Friesland. Man ist gesellig, gerne im Kroog mit einem Tüdelbräu, dem hausgebrauten Bier von Gesine Felber. Mit dem Gewinn des Watthumpens erlangen das Kroog sowie das Dorf überregionale Bekanntheit und wahre Menschenmassen überfluten Straßen, Wege und Plätze in dem Verlangen, das einzigartige Tüdelbräu in Massen zu konsumieren.
Diese Aufmerksamkeit wollte in dieser Form sicherlich niemand. Als dann auch noch eine Leiche in einem Fass Tüdelbräu gefunden wird, überschlagen sich die Ereignisse.

Joost Jensen hat mit „Leichenblass im Fass“ einen zweiten Band rund um die gestandene Friesenbäuerin Gesine verfasst. Band 1 ist mir unbekannt, was jedoch für das Verständnis der Handlung sowie den vollen Lesegenuss keinerlei Hindernis darstellt.

Wenn eine Friesenbrauerin ermittelt, kann dies nur mit Wohlfühlcharakter stattfinden, sieht man von einer unabdingbar verstorbenen Person ab. Es gibt jede Menge Lokalkolorit, Mundart und Begriffe, die noch nie an mein Ohr gedrungen sind. Die Friesen, Sünnum und die Hauptdarsteller wachsen mir zwangsläufig ans Herz. Es gibt Raum für Schmunzeln und Fluchen, Freude und Ärgernis. Und ein gewissermaßen überraschendes Finale.

Eine absolute Lese-Empfehlung für Freunde des Cosy Crime oder diejenigen, die es gerne werden möchten.



Joost Jensen, Leichenblass im Fass – Die Friesenbrauerin ermittelt, Kriminalroman, Taschenbuch, Insel Verlag, 362 Seiten, Erscheinungstermin: 17.07.2023