skandinavisch-konventionelle, nach der Zeitmode geschriebene Kriminalgeschichte

Das ist die Exposition einer Kriminalgeschichte, von einer Autorin geschrieben, die keine Anfängerin ist. Sie beherrscht die Vorzüge der Erfahrenheit, aber auch die Schwächen, die Routine mit sich bringt: Konzept und Handlungsfolge sind organisch, der Kriminalfall spannend; der Text schnell - und das heißt, nicht dicht! - niedergeschrieben, bisweilen sprachlich nachlässig ("eine Katze, die träge mit dem Schwanz zuckte", "Sie aß den letzten Bissen des Baguettes") und epischen Ausuferungen versehen, die das Textvolumen auffüllen und nichts mit der Ermittlung des Kriminalfalls zu tun haben (die Sex-Befindlichkeiten im Austausch beider Ermittler, die schlampige Recherche der Heloise). Das ist handwerklich solide, aber keineswegs innovativ, weit entfernt vom weltliterarischen Format .