ungewöhnlich, aber spannend

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lucyca Avatar

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Gleich zu Beginn fällt auf, dass dieser Thriller ohne Prolog daherkommt. Anna Kiel wird seit einigen Jahren als Mörderin eines sehr bekannten und reichen Anwalts gesucht. Seither ist sie spurlos verschwunden, bis die Investigativ-Journalistin Heloise Kaldan von ihr einen sehr persönlichen Brief erhält. In den wenigen Zeilen werden Dinge angesprochen, von denen niemand etwas wissen kann.

Kommissar Erik Schäfer leitete seinerzeit die Ermittlungen, leider ohne Erfolg. Bis zu dem Tag, an dem er von einer alten Dame besuch bekommt. Diese informiert ihn, dass sie sie Gesuchte in der Provance gesehen hat.

Die beiden Hauptprotagonisten versuchen nun gemeinsam und aufgrund weiterer Briefe, der Mörderin auf die Spur zu kommen. In spannenden relativ kurzen Kapiteln erzählt die Autorin einen atemraubenden Thriller, der nicht alltäglich ist. Überrascht wird der Leser, welchen Ausgang das Ganze nimmt. Irgendwie konnte ich verstehen, warum Heloise nicht gewillt ist, über ihre persönliche Vergangenheit zu sprechen. Dasselbe betrifft auch Anne. Beide mussten mit einem Schicksalsschlag fertig werden, der förmlich nach Rache und Vergeltung schreit aber auch Vergessen. Wie die Autorin das Ganze in diesem Buch verpackt hat, einfach genial.

Warum als Cover die kleine Meerjungfrau gewählt wurde ist mir nicht klar geworden. Hingegen wird der Titel «Leichenblume» eingehend erklärt.

Das schlüssige Ende hat in mir hingegen eine Frage aufgeworfen. Wie viel Gerechtigkeit darf es sein?

Fazit: Ein durchaus sehr spannender und grausamer Thriller, den ich sicherlich nicht so schnell vergessen werde. Die Autorin hat mich mit ihrem Debüt überzeugt. Sicherlich werde ich auch das zweite Buch «Narbenherz» lesen. Ich bin gespannt, wie das ungewöhnliche Duo Kaldan/Schäfer in diesem Fall zusammenarbeiten.