Krimi, Fantasy und ein Muss für Mopsfreunde

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Krimi, Fantasy und ein Muss für Mopsfreunde - man erkennt schon beim Betrachten des Titelbildes des Buches "Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen" von Lars Simon, was alles eine große Rolle in dem Roman spielen wird. Und das bestätigt sich auch sogleich beim Lesen der ersten Seiten. Die Hauptfigur ist der in Göteborg lebende Lennart, der in seinem Job als Vermögensberater erfolgreich ist, aber nach seinem eigenen Bekunden womöglich "eine Art Beziehungsallergie" (Seite 3) hat, da sich nach seinem Treffen mit Emma "kleine rote Pusteln sich vom Handgelenk bereits hinauf bis zum Ellbogen" ziehen, was "immer passierte, sobald er auch nur mit dem Gedanken spielte, sich auf mehr einzulassen als auf eine flüchtige Bekanntschaft oder ein Abenteuer." (Seite 3). Was einen gleich beim Lesen gefangen nimmt, ist die besondere Atmosphäre, die etwas Unheimliches "Es regnete so heftig, dass die Tropfen lautstark gegen die Fenster prasselten" (Seite 1), Zauberhaftes "Fünf Minuten später erhob sich die Kathedrale vor ihm, rundum von Strahlern in Szene gesetzt. Die Fassade schien mit ovalen Lichtformen geradezu überzogen, golden anmutende Klinker stachen aus dem Schatten der Nacht hervor und bildeten einen beeindruckenden Kontrast zum aufgeklarten Himmel mit den vielen funkelnden Sternen." (Seite 14) und Fantastisches birgt: "Einzig die Auslagen der zehn etwa zwei Meter breiten und in Rundbögen gefassten Schaufenster des Eckgeschäftes hatten eine gewisse Minimalordnung, der Rest der Präsentationsfläche beherbergte Unmengen von Krimskrams und Plunder. Regale, in denen Hunderte, wahrscheinlich sogar Tausende von Kleinartikeln gehortet wurden, verwandelten das Geschäft in ein unübersichtliches Labyrinth." (Seite 7). Man fühlt sich atmosphärisch erinnert an "Tintenherz" und "Harry Potter" - zur Freude der Fans dieser Romane.
Eine weitere wichtige Figur ist der Mops Bölthorn: "Der Hund zu Lennarts Füßen sah ihn an. Durchdringend. Er zeigte nicht das geringste Zeichen von Wiedersehensfreude. Kein Japsen, kein Schwanzwedeln. Und das lag ganz sicher nicht daran, dass es mit der kurzen Rute keinen Spaß machte. Er hatte für Lennart einfach nicht viel übrig, und Lennart ging es umgekehrt ähnlich. Es war Desinteresse und mangelnde Sympathie auf den ersten Blick gewesen. Spontan und ohne ersichtlichen Grund. So etwas gab es zwischen
Mensch und Mensch, warum also nicht auch zwischen Mensch und Mops?" (Seite 9). Er gehört Buri Bolmen, dem Besitzer des Eckgeschäftes.
Dann wird Buri eines Tages plötzlich tot aufgefunden- vermutlich ermordet. Die gemeinsame Freundin Maria kann den Mops nicht aufnehmen, da sie eine Hundehaarallergie hat..... und so kommen Lennart und Bölthorn zusammen, Mensch und Mops, die Antipathie auf den erste Blick für einander empfunden haben.... und damit nimmt eine fantastische Geschichte ihren Lauf....
Buri hinterlässt Lennart ein Vermächtnis, das so groß ist und eine so gewaltige Aufgabe birgt, dass Lennarts ganzes bisheriges Leben aus den Fugen gerät: Er verliert seinen Job, muss begreifen, dass plötzlich Zauberei Einzug in sein Leben hält, und er weiß bald nicht mehr, wem er trauen kann und wem nicht. Seine Beziehung zu Mops Bölthorn verändern sich allerdings schnell, denn er begreift ihn als einen Freund, Begleiter und Ratgeber in diesem unglaublichen Abenteuer, in das er hineingeraten ist.
Allen Leser/innen, die ein Faible für fantastische Geschichten mit Zauberei und eindringlicher Amtosphäre haben, ist dieser Roman wärmstens zu empfehlen. Gewarnt werden muss aber vor dem Suchtfaktor, der einen beim Lesen packt und der dann am Ende zu Überraschung - gepaart mit etwas Uzufriedenheit - führt, denn die Geschichte ist mit Abschluss des Romans noch lange nicht zu Ende erzählt. Viele Fragen, die sich im Laufe der Zeit ergeben haben, bleiben offen - und das kann nur einen Schluss nahelegen: Es wird mindestens noch eine Fortsetzung der Geschichte geben. Und das widerum ist natürlich ein Grund zur Freude :-).