Auf welcher Seite steht Lenz ?

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Michael Theurillat hat mit Kommissar Eschenbach eine sehr interessante Krmireihe geschrieben, die in der Schweiz spielt und schon deshalb immer viel Lokalkolorit enthält. Da ging es mal um den Rütlischwur, den Wetterschmöcker oder das Sechseleuten. Mir haben seine Fälle immer gefallen und auch das Personal in seinen Krimifällen ist sehr bunt und sympathisch.
Diesmal bin ich mit der Geschichte allerdings nicht recht warm geworden. Liegt es an dem Thema Terror und Syrien, das eher weniger mit der Schweiz zu tun hatte und an der sich hinziehenden Lebensgeschichte von einer Jugendfreundin von Ewald Lenz, die sich als undurchsichtige Weltreisende darstellt? Lenz kennt man aus anderen Eschenbach-Romanen, ein guter Freund des Kommissars und eher bodenständig. Auf einmal soll er der Schlüssel zu einer Terrorszene sein, die sich irgendwie aus den USA und den Entdeckungen des Genforschers James Watson heraus entwickelt hat ? Lange Zeit weiß man nicht, was der eher harmlose Freund Lenz mit einem kleinwüchsigen Forscher Geheimnisvolles getan hat. Ist er nun ebenso ein Terrorist oder wurde er nur in etwas hineingezogen ? Und was hat das alles mit dem Brand eines Züricher Mehrfamilienhauses und einer neuen ungenießbaren Chefin im Kommissariat zu tun?
Auch wenn sich alles am Ende klärt, blieb doch ein Gefühl, dass es sich letztlich eher gezogen hat, der Humor früherer Bücher hat mir gefehlt und die Geschichte ist zwar sehr ernst und auch informativ, in diesem Krimi für mich aber überzogen. Bitte wieder mehr Schweizer Besonderheiten ( wie auch das Titelbild uns sagen will) und ein anständiger Krimi als ein Roman über Weltpolitik.....