Etwas zu viel Politik - aber super spannend

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leseclau Avatar

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Kommissar Eschenbach kommt aus seiner Auszeit zurück und es fühlt sich seltsam an in seinem Kommissariat. Seine Vertretung scheint einen ganz anderen Stil zu pflegen, als er selbst.
Und noch mehr ist seltsam. Ein Fall wird viel zu schnell zur Seite gelegt, sein Freund und ehemaliger Kollege Lenz verschwindet, er scheint nicht alle Informationen zu bekommen…
Am Anfang des Buches scheinen die verschiedenen Fäden nicht so ganz zusammen zu passen und man muss ein bisschen durchhalten, bis man in der Story ist. Aber dann zieht sie einen in den Bann.
Eine alte Freundschaft steht im Mittelpunkt des Geschehens. Drei hochbegabte junge Menschen treffen sich an der ETH und bleiben auf eine gewisse Art ewig verbunden. Da ist Ewald Lenz, der einen „bürgerlichen“ Weg als Archivar bei der Polizei Zürich eingeschlagen hat. Immer noch steht er in Kontakt zu Walter, der ein begnadeter Biologe war. Aufgrund vieler Krankheiten ist er jedoch hoch verschuldet. Und dann gibt es noch Isabel, die zunächst mit Ewald zusammen ist. Sie wird beschuldigt einen Brand gelegt zu haben, bei dem sie selbst fast umkommt. Im Zuge der Heilung wird Walter ihr Lebensgefährte. Getrieben durch die gemeinsame Geldnot gerät sie in die Fänge der Politik. Sie sorgt für Fehlinformationen und trägt somit aktiv zum Syrien-Krieg bei. Später verkauft sie ihr Wissen an alle Seiten und wird zur gesuchten Terroristin.
Isabel und Lenz haben sich seit der Trennung nicht mehr gesehen. Praktisch am Sterbebett sorgt Walter dafür, dass sie sich treffen und Isabel erzählt ihre Lebensgeschichte. Zeitgleich kommt ihr die Terrorfahndung immer näher….
Das Buch ist super spannend aufgebaut. Man erfährt immer ein Stückchen mehr aus Isabels Leben. Gleichzeitig schließen sich die losen Fäden vom Anfang der Geschichte.
Dennoch gibt es nur 4 Sterne, weil mir das politische Thema „Syrien“ zu stark im Vordergrund steht. Die Aufklärung darüber scheint dem Autor ein ernstes Anliegen zu sein. Wenngleich ich die Informationen interessant fand, war es für mich einfach ein bisschen zu viel.