Lenz

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silvandy Avatar

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„Lenz“ war für mich das erste Buch des Autors Michael Theurillat, obwohl es bereits der sechste Band der Reihe um Kommissar Eschenbach ist. Der vorliegende Band ist jedoch auch ohne Vorkenntnisse gut zu lesen.
Kommissar Eschenbach tut sich nach seiner Rückkehr ins Präsidium nicht ganz leicht und seine Stellvertreterin, die einen ganz anderen Führungsstil pflegt, scheint ihm bei seinen Ermittlungen in einem Mordfall Steine in den Weg zu legen. Parallel dazu verfolgt man, wie Lenz einem alten Freund einen Gefallen tut und dadurch in eine internationale Verschwörung verwickelt wird.
Der Schreibstil von Michael Theurillat ist flüssig. Die Story ist grob in zwei Erzählstränge unterteilt, die sich auch visuell anhand unterschiedlicher Schriftarten unterscheiden. Zum einen begleitet man den Kommissar bei seinen Ermittlungen und zum anderen begleitet man Lenz bei seinem Besuch bei Isabell, auf deren Leben zurückgeblickt wird. Man bekommt einen Einblick in ihre Taten mitsamt den Auswirkungen, die gut geschildert wurden. Die einzelnen Kapitel beginnen immer mit dem Ort und dem Tag, so dass man sich in der Geschichte gut zurechtfindet.
Der Beginn der Geschichte zieht sich ein bisschen, die Spannung kommt erst im Laufe der Story auf. Jedoch muss man aufmerksam lesen, denn die Zusammenhänge sind doch mitunter durchaus komplex. Dieser Krimi kommt ohne großes Blutvergießen aus, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Das Thema würde ich eher politisch ansiedeln und Terrorismus geht uns alle an. Trotz allem war mir der politische Anteil – wenngleich dieser nicht uninteressant ist – etwas zu sehr im Vordergrund und der Krimianteil zu sehr im Hintergrund, weshalb ich leider einen Stern abziehen muss.
Die Charaktere Eschenbach und Lenz sind authentisch beschrieben und kommen glaubhaft und sympathisch rüber.
Der Autor versteht es gut, die Erzählstränge miteinander zu verweben und auch die Auflösung war für mich nachvollziehbar und nicht konstruiert.
Fazit: Wer sich von komplexen Geschichten nicht abschrecken lässt, der sollte hier zugreifen.