Schweizer Krimi

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Kommissar Eschenbach kommt nach einer dreimonatigen Auszeit nach Zürich zurück in seine Dienststelle und wird gleich mit verschiedenen Problemen konfrontiert: es gibt einen Toten, bei dem ihm die rasche Aufklärung des Falles nicht ganz geheuer vorkommt, sein Freund Lenz gerät unter Verdacht und verschwindet spurlos und er kommt mit seiner Stellvertreterin nicht gut klar. Die Geschichte rund um den Toten nimmt Ausmaße an, die weit über die Grenzen der Schweiz hinaus gehen.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, die einzelnen Kapitel zeigen angenehmer Weise unter der Überschrift an, an welchem Ort sie handeln und vermeiden damit Verwirrung. Der Krimi ist spannend aufgebaut, weniger in Bezug auf den Todesfall als bei der Verknüpfung der verschiedenen Handlungsstränge.
In vielen Details der Arbeitsweise und der Charaktere erkennt man als Leser typisch schweizerische Eigenschaften, unterstützt wird dieses Milieu-Gefühl zudem von schweizerischen Ausdrücken im Text.
Die Charaktere sind interessant, hier wäre es allerdings von Vorteil gewesen, wenn man schon ein vorangegangenes Buch aus der Serie über Kommissar Eschenbach gelesen hätte. Die Beziehungen der Personen untereinander wurde mir als Erstleser der Reihe oft nicht tief genug und damit nicht ganz zufriedenstellend behandelt.
Spannend fand ich auch den nicht unbeträchtlichen Teil des Ausfluges in die Weltpolitik, das hätte ich so nach dem Klappentext nicht erwartet. Außerdem hat mich Michael Theurillat mit seinem Prolog überrascht, dessen Bezug zur Handlung sich erst spät erklärt.
Ein spannender Schweizer Krimi mit großer politischer Brisanz und Tiefgang.