Wo ist Lenz?

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philo Avatar

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Für mich ist das der erste Krimi um Kommissar Eschenbach, was aber kein Nachteil ist, weil der Autor seine Protagonisten sehr gut beschreibt und charakterisiert, so daß man der Geschichte sehr gut folgen kann.

Kommissar Eschenbach kommt nach einer Auszeit von 3 Monaten in den USA wieder in sein Kommissariat nach Zürich zurück. Viel hat sich geändert in seiner Abwesenheit, und mit seiner neuen Stellvertreterin hat er seine Schwierigkeiten. Sie geht eigene Wege und boykottiert seine Arbeit. Einen Mord in Zürich erklärt sie für abgeschlossen, obwohl noch viele Fragen offen sind. Eschenbach ermittelt auf eigene Faust. Fassungslos stellt er fest, daß sein Freund Lenz, der als Archivar im gleichen Kommissariat arbeitet, den Toten schon sehr lange gekannt hat. Aber Lenz ist verschwunden, und es gibt keine Spur von ihm.

Lenz ist auf dem Weg zu Isabel, einer Freundin von ihm und dem Toten, der ihm kurz zuvor noch ein Päckchen für Isabel übergeben hat.

Was Lenz von Isabel, die er 40 Jahre nicht mehr gesehen hat, erfährt, läßt ihm den Atem stocken. Nicht nur private Tiefschläge kommen zur Sprache, Isabel war auch politisch tätig und in die Konflikte im Nahen Osten, besonders in Syrien, verwickelt.

Der Autor läßt Isabel über ihre Tätigkeiten in Syrien berichten und so erfährt der Leser viel über die Hintergründe zur politischen Lage in Syrien. Ich habe das mit großem Interesse gelesen, weil der Autor großen Wert auf den Wahrheitsgehalt legt und seine Aussagen durch Quellenangaben belegt.

Dieses Buch ist nicht nur ein Kriminalroman, sondern mehr noch ein Politthriller. Es ist überaus spannend und gut geschrieben. Es lohnt sich, dieses Buch zu lesen.