Endlich angekommen?

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hanawiddige Avatar

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Agnes Krup liefert mit ihrem Roman „Leo und Dora“ ein Sittengemälde Amerikas Ende der 1940er-Jahre.
Den Schriftsteller Leopold Perlstein verschlägt es als Exilant an die amerikanische Ostküste, jedoch nicht zufällig. Er soll in Connecticut im Auftrag seiner Agentin Alma seine Schreibhemmung überwinden und ein neues Meisterwerk abliefern. Am Ort seiner Bestimmung angekommen, ist seine Unterkunft jedoch abgebrannt und er muss stattdessen im Gästehaus „Roxy“ bleiben. Die Pension wird von der geheimnisvollen Dora geführt.
An diesem Punkt setzt das eigentliche Geschehen ein. Leo lernt während seiner Zeit nicht nur die Gastgeberin Dora und den Hoteljungen Anton kennen, sondern entpuppt sich auch immer mehr als eigenwilliger Kauz. Die Gemeinschaftsleitung des Telefons bietet witzige Einblicke in das Miteinander seines dortigen Umfelds. Beim Lesen des Romans erhält man einen Einblick in das derzeitige Leben Leopold Perlsteins, in dem Geschehnisse der Vergangenheit die Gegenwart immer wieder neu erklären.
Die Autorin zeigt ein Sittengemälde Amerikas im Jahr 1948. Geprägt ist das Leben von jahrzehntelanger Einwanderung, damit verbundenen Schicksalsschlägen und etwas Mystik, die dem Geschehen den Reiz des Unerklärlichen aufprägt.
Das Cover zeichnet ein passendes Bild des Verhältnisses zwischen Leo und Dora.
Wer in dem historisch anmutenden Roman leichte Unterhaltung sucht, ist gut beraten.