Geschichte eines Sommers

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miriam0000 Avatar

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Da das Sommerhaus seiner Freunde abgebrannt ist, verbringt der Exilant und Schriftsteller Leo seinen kreativen Urlaub im kleinen Hotel von Dora. Zu Beginn sehr unzufrieden mit der Gesamtsituation, arrangiert er sich doch nach und nach mit der Situation und lernt die ungewöhnlichen Bewohner des kleinen Städtchens und vor allem des Hotels schätzen und lieben.
Dass aus Leo und Dora ein Paar wird, verrät ja eigentlich schon der Titel. Wie sich die Beziehung der beiden anbahnt und entwickelt, hat mir wirklich sehr gut gefallen. Dora, eine taffe und robuste Frau, die schon zwei (Ehe-)Männer zu Grabe tragen musste, scheut sich anfangs sehr, sich auf eine neue Beziehung einzulassen. Dennoch fand ich sie als Charakter sehr interessant und habe gerne mehr über sie erfahren. Sie ist ihrer Zeit sehr voraus und erinnert eher an eine moderne Frau als an eine typische Ehefrau der 50er Jahre. Auch Leo wird einem als Leser schnell sympathisch, auch wenn er sehr grummelig ist und zu Beginn der Geschichte eigentlich dauerhaft schlecht gelaunt.
Im Großen und Ganzen passiert in dem Roman nicht viel, ein typischer Spannungsbogen fehlt. Auch wer eine klassische Liebesgeschichte erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Ich habe den Roman allerdings unheimlich gerne gelesen, insbesondere wegen der Atmosphäre. Die Autorin beschreibt die Hitze des Sommers und die damit verbundene Stimmung der Urlauber so toll, dass man sich bildlich vorstellen kann, dort zu sein. Ich finde das Buch ist damit eine perfekte Urlaubslektüre!