Wurzellos

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kaiserin2201 Avatar

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Leopold Perlstein ein jüdischer Exilwiener, ehemals berühmter Autor, gelandet in Palästina, versucht seine Schreibblockade mittels einer Reise in die USA zu überwinden. Eigentlich sollte er im Hause seiner Freundin Alma wohnen, doch dieses wurde durch einen Brand zerstört. So muss er im Gästehaus des Ortes unter kommen. Eigentlich ist ihm alles zu viel, die schlecht bezahlte Arbeit als Versicherungsmitarbeiter in Israel, die lange Reise, der neue Ort, das neue Land, die Einsamkeit... die anderen Gäste mit vielen Kindern, es ist zu laut, das Essen schmeckt nicht, rauchen ist nicht erwünscht, das Bett ist schief… Leo würde am liebsten gleich wieder abreisen, wäre da nicht die Gastwirtin Dora und deren Ziehsohn Anton, die sich redlich bemühen den unerwarteten Gast doch irgendwie zum Bleiben zu animieren.
Und, Leo wird bleiben. Seine Schreibblockade beschäftigt ihn zwar fast das ganze Buch lang, doch bis seine Geschichten wieder fließen wird der Leser in eine Welt gezogen, die bisher wenig literarische Beachtung fand. Das Landleben des Amerika der Fünfziger Jahre. Die Geschichte einer Frau die ihre Wurzeln auch neu schlagen musste, und einem Mann begegnet, der im Strudel der Zeit und des zweiten Weltkrieges sein Leben verlor, und es nach einer Phase der Lähmung wieder findet, doch ganz anders als erwartet.
Leo und Dora ist eine wunderschön geschriebene Liebesgeschichte, die unaufgeregt mit viel Beobachtung ihrer Protagonisten erzählt wird. Wie ich finde gelungen.