Anstrengendes Nichts

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justm. Avatar

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Es fällt mir schwer dieses Buch zu bewerten. Zu mal ich es scheinbar schlechter bewerte, als der Rest der Leserschaft.

Warum?
Nun zum Einen fand ich die Geschichte in Teilen, obwohl im Grunde nichts passiert ist, anstrengend: Zwei Männer um die 30, alleinstehend, mit mehr oder minder anspruchslosen Jobs, die gut befreundet sind und sich in ihrem Leben irgendwie "eingerichtet" haben - gerade auch weil wenig bis nichts passiert.

Ich verlange von einem Buch / einer Geschichte nicht, daß alle paar Seiten Explosionen oder Katastrophen epischen Ausmaßes passieren, aber ein bißchen was sollte eben schon "passieren".

Vielleicht ist es aber nicht mal nur die Tatsache, daß eben wenig bis nichts passiert, denn das Buch ist vor allem Charakter-getrieben.
Schwierig, wenn man keinen Zugang zu diesen bekommt: Dabei sind Beide so unauffällig und gut, daß sie niemandem weh tun und beim Lesen vielleicht sogar den einen oder anderen Denkanstoß geben. Und auch, wenn ich sie irgendwie mochte, wirklich nahe gekommen bin ich ihnen nicht.

Vor allem aber hab ich mich während des ganzen Buches gefragt, inwiefern, gerade Paul, eventuell neurodivergent ist. Es gibt einige Hinweise, aber es kommt nie wirklich zur Sprache. An sich ein interessanter Zug des Autors das Ganze eben nicht zum Thema zu machen. Mir machte es so aber ein wirkliches "Kennenlernen" nicht möglich.

Insgesamt zog sich für mich die Geschichte einfach zu sehr, als daß ich mich wirklich unterhalten gefühlt hätte.

Vermutlich war das Buch in Gänze aber eben einfach - ähnlich wie der Versuch des Autors humoresk in seiner Erzählung zu sein - nicht meine Tasse Tee.