Balsam für die Seele

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Mit viel Einfühlungsvermögen hat Rónán Hession seine Charaktere, vor allem die beiden titelgebenden Männer, geschaffen. Leonard und Paul wissen, dass sie Außenseiter sind, doch reiben sie sich nicht daran auf. Sie wenden keine Kraft auf, um „dazuzugehören“. Im Gegenteil, sie fühlen sich wohl in ihrer Haut und geben dieses Gefühl mit ihrer stillen Art auch an andere weiter. Gerade Paul, dessen Schwester Grace ihn immer wieder dazu bewegen möchte, das Elternhaus zu verlassen, um auf eigenen Füßen zu stehen, geht einfach seinen Weg. Es mag kein besonders ehrgeiziger sein, aber es ist sein Weg und der Autor zeigt, dass es dafür kein richtig oder falsch gibt.

"Es ist wichtig, dass wir die Menschen wertschätzen, so lange uns noch Zeit dazu bleibt. Vertröste sie nicht auf später. Verschiebe es nicht, weil du denkst, du kannst es ja irgendwann nachholen. (Zitat Seite 119)

In Erinnerung bleiben wird mir auch, wie wundervoll der Umgang der Protagonisten miteinander ist. Wie schön wäre es, wenn jeder Mensch dem anderen mit Freundlichkeit und Respekt gegenüber treten würde, anstatt es darauf anzulegen, den anderen zu verletzen. Hach, "Leonard und Paul" hat einfach mein Herz erwärmt. Dabei hat der Autor auch genau den richtigen Ton gefunden. Mal gefühlvoll, mal mit viel Humor erzählt er die Geschichte dieser beiden Männer, die mich am Ende mit einem Lächeln zurücklässt. Dafür braucht es auch keinen großen Spannungsbogen. Es braucht einfach viel Herz.

Fazit: "Leonard und Paul" ist eine liebevolle Geschichte um zwei Männer, die auf sanfte, zurückhaltende Art ihren Platz in der Welt finden. Ein Roman, der ohne große Spannung auskommt, aber sehr viel Herz bietet. Ein Buch wie Balsam für die Seele.