Ein ungewöhnliches Buch über gewöhnliche Menschen

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tochteralice Avatar

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Oder auch gerade nicht: denn Leonard und Paul sind zwei durchaus eigenwillige Typen, die einander bereits seit frühester Kindheit freundschaftlich verbunden sind. Auch, wenn wir ihr Alter nicht genau erfahren, gibt es sie schon einige Zeit - sicher sind beide so um die Dreißig.

Sie leben noch im jeweiligen Elternhaus, wobei Leonards Mutter vor kurzem verstarb, so dass er nun alleine im Haus der Familie lebt. Paul hingegen lebt bei seinen Eltern und wird zudem von seiner älteren Schwester Grace, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, mitbetreut - und das bereits, seit er auf der Welt ist.

Die Mitglieder beider Familien sind ausgesprochen sympathische Typen, einander eng verbunden, die Atmosphäre von Warmherzigkeit geprägt.

Jeder wird so genommen, wie er eben ist - zumindest weitestgehend und bei neuen Lebenswegen soweit möglich unterstützt.

Die beiden Männer und die Menschen um sie herum lohnt es sich durchaus kennenzulernen, zumal Autor Ronan Hession über einen ganz besonderen, auf jeden Fall eher stillen Humor verfügt. Wenn es auch im Buch nicht immer nur leise zugeht. Denn auch die Stillen können ganz schön laut werden, wenn es gerade passt, nur muss es nicht die ganze Welt erfahren. Der Umgang miteinander rührt stellenweise zu Tränen, mich jedenfalls und ich bin nicht eine, die bei jedem emotionaleren Buch weint.

Was mich so gefesselt hat, das ist das warmherzige Interesse aneinander, der Wille, dem anderen Gutes, Unterstützendes angedeihen zu lassen.

Ein bisschen erschreckt hat mich die (potentielle) Partnerinnenwahl des Autors für Leonard, eine im Gegensatz zu beiden Familien sehr komplexe Person, die ihm das Leben auf Dauer ganz schön anstrengend werden lassen könnte. Wenn es denn mit beiden überhaupt klappt. Was ich Ihnen natürlich nicht verrate.

Aber man muss ja nicht jedes kleinste Detail im Buch mögen, ich empfehle es für Sie und Ihre Lieben als eine Ode auf die guten Dinge, die den Menschen so im Leben zuteil werden und die man oft viel zu wenig beachtet. Nicht so Ronan Hession!