Zwei Freunde

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Leonard und Paul sind sehr gute Freunde. Das äußert sich meist darin, dass sie sich zu gemeinsamen Spieleabenden treffen. Beide sind Außenseiter und glücklich, einander gefunden zu haben.
Beide sind Anfang 30, aber nie von zuhause ausgezogen. Paul wohnt mit seinen Eltern recht zufrieden zusammen. Eine Tatsache, die seine Schwester Grace sehr stört. Paul ist ein besonderer Mensch, niemand hält ihn für fähig so richtig auf eigenen Füssen zu stehen. Dabei fühlt er sich eigentlich sehr wohl und die Eltern sind auch nicht unglücklich. Doch Grace fühlt sich verantwortlich. So steckt mitten in stressigen Hochzeitsvorbereitungen und denkt, so muss für den Rest der Familie die Verantwortung übernehmen.
Leonard wuchs ohne Vater auf und war mit seiner Mutter zusammen auch sehr glücklich, Sie machten sehr viel zusammen, ergänzten sich prima, machten sogar gemeinsam Urlaub. Doch jetzt ist seine Mutter gestorben und Leonard hat das Gefühl sein Leben neu regeln zu müssen. Er arbeitet bei einem Verlag als eine Art Ghostwriter für Jugendsachbücher. Da passieren zwei Dinge: er lernt die Brandschutzbeauftragte auf seiner Büroetage kennen und bekommt eine Idee für ein eigenes Jugendsachbuch.
Das Roman beschreibt einige Wochen im Leben von Leonard und Paul und beschreibt einfühlsam ihr Innenleben. Auch Pauls Schwester Grace kommt zu Wort. Alles geht sehr geruhsam und langsam vor sich. Hektik kommt im Roman keine auf. Trotzdem passiert so einiges, vieles fügt sich.
Für mich war es sehr interessant zu lesen, warum die im Haus der Eltern geblieben sind. Bei beiden war es nicht das Hotel-Mama-Syndrom, dass ich sonst so erzählt bekomme. Pauls Familienmitglieder gehen immer sehr liebevoll und wertschätzend miteinander um. Das war einfach wunderschön zu lesen. Auch Humor kommt nicht zu kurz.
Der Autor ist Ire, so hatte ich mehr Text über Irland und seine Gesellschaft selbst erhofft, dass dies dieses Jahr mein Urlaubsziel sein sollte. Doch die Umgebung spielt eigentlich keine Rolle. Das Buch hätte wohl auch hier spielen können.
Ich habe mich gerne in die Geschichte der Freundschaft von Leonard und Paul vertieft und es auf keiner Seite bereut. Das Buch ließ mich gut gelaunt zurück.