Ein Büchlein für Lesemuffel mit haarsträubenden Argumenten gegen das Lesen.

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fernweh nach zamonien Avatar

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Inhalt:

Weberknechtdame Karoline Kneberwecht lebt zwischen verstaubten und mit Spinnweben bedeckten Büchern in einer Bibliothek und will einfach nur ihre Ruhe und ein gemütliches Heim.

Daher lässt sie nichts unversucht, neugierige, kleinen Lesende dazu zu bringen, die Bücher ganz fix wieder aus der Hand zu legen.

"Halt! Stop! Auf gar keinen Fall weiterlesen!
Schlag das Buch sofort wieder zu! Stell es zurück ins Regal!

Lesen ist DOOF!
Geschichten sind LAAAAAANGWEILIG! Buchstaben NERVEN!
Alles viel zu KOMPLIZIERT!
NIEMAND der cool ist liest!"

...

Oder stimmt das etwa nicht? Alles nur Vorurteile?

Je mehr Gründe Karoline nennt, desto haarsträubender werden ihre Beispiele und Argumente.

Vielleicht ist Lesen ja doch ganz unterhaltsam ...?


Altersempfehlung:

ab 7 Jahre

(ein wenig Übung und Erfahrung vorausgesetzt, da u.a. verschiedene Schriftarten und -größen, sich steigernder Schwierigkeitsgrad)


Illustrationen:

Vielfältig, farbenfroh und mit Liebe zum Detail gestaltet gibt es in den Illustrationen einiges zu entdecken.

Herrlich unterhaltsam werden die Bilder genutzt, um die Ausführungen von Karoline Kneberwecht mit Witz und Charme zu unterstreichen.


Mein Eindruck:

Der Buchtitel und das Cover haben mich direkt angesprochen und im Geist auch sogleich als Antwort ein dickes "Auf gar keinen Fall" hervorgerufen ;-)

Die Kombination von provokativen Aussagen, die (völlig hanebüchen) Gründe gegen das Lesen formulieren, und die überspitzt gezeichnete Mimik von Karoline funktioniert hervorragend.

Lesende werden direkt angesprochen und je verrückter die Argumentation, desto mehr möchte man "Jetzt erst Recht!" ausrufen und zum Buch greifen.

Spielerisch lockern zudem Leserätsel (Lückentext, vertauschte Buchstaben, Bilder im Text usw.), die in die verschiedenen Kurzgeschichten einfließen und zur Argumentation gehören, das Gelesene auf.

Karoline behauptet, es wäre unmöglich, diese Rätsel zu lösen. Da ist der Ehrgeiz geweckt, ihr das Gegenteil zu beweisen :-)

Der Schwierigkeitsgrad wächst mit den einzelnen, in sich abgeschlossenen Geschichten in der Geschichte. Die Texte werden nicht nur länger und anspruchsvoller, sondern auch die Rätsel etwas schwieriger. Dennoch ist jede Aufgabe mit ein wenig Übung zu bewältigen.

Das Spiel mit Schriftart und -größe sowie verschiedenen Farben usw. erleichtert das Lesen aber nicht unbedingt. Das Konzept verdient 5 von 5 Bücherstapel. Die Umsetzung ist aber nicht perfekt ausgereift.

Humorvoll und mit viel Charme veranschaulicht dieses Büchlein am Ende, dass Lesen eben NICHT nervt. Eine spannende und lehrreiche Lektüre für Lesemuffel!

Mit "Bloß keine Bücher!" erscheint im Sommer ein weiterer "Lesen NERVT!"-Band.


Fazit:

Herrlich schräge und absolut haarsträubende Gründe, weshalb Lesen langweilig und uncool ist.

Auf diese unterhaltsame Weise wird erst Recht die Leselust geweckt. Leseerfahrung wird aber vorausgesetzt.


...

Rezensiertes Buch: "Lesen NERVT! - Bücher? Nein, danke!" aus dem Jahr 2024