Spinniger Bücher-Spaß für Lesemuffel (und alle anderen)

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„Lesen nervt!“ von Jens Schuhmacher ist ein Erstlesebuch, das sich vor allem an die Kinder richtet, die so gar keine Lust auf Bücher, Buchstaben und Lesen haben. Da geht es ihnen ganz wie Karoline Kneberwecht, der Spinnendame, die in der Bibliothek lebt und eigentlich nur ihre Ruhe haben will. Doch da kommt jemand, der tatsächlich lesen will, versehentlich beim Entnehmen des Buches ihr Haus beschädigt und den sie davon überzeugen will, dass Lesen wirklich doof, langweilig und super nervig ist… Doch mit verschiedenen Lese-Aufgaben, die sie ihrem Besuch stellt, wird es immer lustiger …

Der Aufbau des Buches ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen, denn es gibt eine Einführung in der wir Karoline und ihre Ansichten kennen lernen, dann den Teil in dem sie versucht den Leser zu überzeugen und der gespickt ist mit lustig kuriosen Lese-Aufgaben, sowie ein Ende, das in die Zukunft ausgerichtet ist. Karoline Kneberwecht spricht die Lesenden direkt und persönlich an und ist sehr präsent in ihren Aussagen – sie scheint teilweise nahezu aus dem Buchseiten heraus zu springen und nimmt „kein Blatt vor den Mund“. Die Texte sind ansprechend und alltagstauglich gestaltet und man kann das Buch, je nach Konzentrations- und Lesefähigkeit der Kinder, gut in Abschnitte unterteilen. Dazu scheint mir die Schriftart in den meisten Fällen für Erstleser gut geeignet, nur einzelne, extra gestaltete Passagen könnten meiner Meinung nach Schwierigkeiten verursachen.

Die Bilder von Steffen Winkler gefallen mir gut und sind ansprechend sowie lustig und aussagekräftig gestaltet. Einzig schade finde ich, dass die Hintergrundfarbe der meisten Seiten in einem Grau-Braun gehalten ist. Diese Farbe scheint mir für Kinder nicht besonders attraktiv und sorgt leider dafür, dass die Seiten etwas düster wirken. Gerade für Kinder, die ohnehin nicht so gerne lesen, fände ich eine helle und fröhlichere Farbe deutlich passender. Schön finde ich wiederrum, dass jeweils dort, wo ein Text in die Geschichte eingefügt wurde, dieser Abschnitt mit einer eigenen Farbe gestaltet ist.

Die erste richtige Aufgabe, die Karoline stellt, finde ich schon sehr schwer und ich hoffe, dass sie nicht demotiviert, da sie aber gleich aufgefangen wird und die weiteren Aufgaben deutlich lustiger und auch inhaltlich ansprechend werden, denke ich, dass diese die Kinder mehr erreichen. Und zwar nicht nur Kinder, die eben nicht gerne lesen, sondern auch kleine Bücherwürmer und Leseratten werden in diesem Buch sicherlich viel Lustiges und Spannendes finden! So kann ich – trotz kleiner Kritikpunkte – eine Leseempfehlung für alle Erstleser aussprechen und wünsche ganz viel Spaß!