Nett für zwischendurch - mehr aber auch nicht

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xnachtblume Avatar

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Ich habe von Piper Rayne bisher nur "Flirting with Fire" gelesen, aber damit ging es mir ähnlich wie mit dieser Geschichte. Die Anfänge sind toll und dann wird die Story flach, was sehr schade ist, weil hier - bzw. bei beiden Geschichten - viel Potential vorhanden war.

Aber zurück zu "Lessons from a One Night Stand". In meinen Augen ein fast irreführender Titel, denn ... nun ja. Mir fehlen da tatsächlich die "Lessons", die die beiden aus einem One Night Stand entnommen haben - denn anscheinend, haben sie nichts daraus gelernt.

Austin hat vor neun Jahren die Entscheidung getroffen, gemeinsam mit seiner Schwester Savannah, seine 7 anderen Geschwister großzuziehen - wobei Savannah sich um das Familienunternehmen kümmerte - wieso, weshalb, warum? Lest das Buch. ;)

Amüsant fand ich die Tatsache, dass alle Geschwister wie Städte heißen. Neben den großen Geschwistern gibt es nämlich noch Brooklyn, die Zwillingspaare Sedona & Phoenix und Denver & Rome, Kingston und Juno. Ist mir allerdings auch erst aufgefallen, als Denver auf der Bildfläche aufgetaucht ist. Von den Geschwistern mag ich Sedona, Denver und Rome übrigens am liebsten. Mal sehen, was die Reihe noch so in petto hat.

Unsere Protagonistin ist Holly. Holly ist dreißig und die stellvertretende Rektorin der Schule, an der Austin als Baseball-Coach arbeitet. Nicht gerade das aufregendeste Setting, aber beide sind zu Beginn eigentlich ganz sympathisch. Außerdem erfährt man im Laufe noch von Hollys Grund, nach Lake Starlight zu ziehen, denn sie ist natürlich nicht einfach so in das Städtchen gekommen. Und ganz ehrlich: Hätte ich den Grund vorher gewusst, hätte ich das Buch nicht gelesen. Ich mag die Thematik und daraus entstehende Drama nämlich gar nicht. Weswegen mich das Buch im hinteren Mittelfeld dann auch wahnsinnig gelangweilt hat. Für mich war es zu überdramatisiert und absolut überflüssig. Figuren, die ich bis dato eigentlich mochte, haben all ihre Sympathie verloren und weiterlesen wollte ich irgendwie auch nich mehr.

Holly ist stellenweise so sehr im Selbstmitleid und ihrer eigens erschaffenen Opferrolle versunken, dass ich wirklich nur noch genervt von ihr war. Ich kann ihre Situation absolut nachvollziehen. Ich bin in ganz ähnlichen Umständen, aber ich kann nicht verstehen, wieso ihr das so wichtig ist. Anyways.

Neben Holly gibt es natürlich auch die beste Freundin: Dana! Und Leute? Ich liebe Dana. Ihre Rolle am Ende habe ich zwar nicht ganz verstanden, aber sie hat mich durch das Buch weg herrlich amüsiert und ich konnte mich mit ihr wirklich am besten identifizieren. Sie ist witzig, ehrlich und alles andere als auf den Mund gefallen. Dana ist klasse.

Außerdem hat mir Grandma Dori gut gefallen. Sie ist zwar eine der Figuren, bei der meine Sympathie ein wenig wackelt, aber zumindest am Anfang ihres Auftritts war sie sehr erfrischend.

Generell gibt es augenscheinlich total viele Figuren, aber man findet sich wirklich schnell zurecht. Phoenix und Savannah fand ich übrigens ganz grausam und nervig, um ehrlich zu sein.

Während Austin und Holly nach ihrem One-Night-Stand also gemeinsam an der gleichen Schule unterrichten - so viel verrät uns ja schon der Klappentext - passiert inhaltsmäßig eigentlich gar nicht so viel. Die Figuren sind für mich tatsächlich ein wenig zu blass geblieben. Man begleitet die zwei zwar und auch über die Baileys erfährt man einiges an Familiengeschichte und was die einzelnen Geschwister so ausmacht - was ich eher als Storyaufbau für die Folgebände betrachte, um Interesse zu wecken - aber Holly ist eigentlich nichts weiter als..naja..Holly, 30, Rektorin. Sie mag Weißwein und schleift Möbel, wenn sie sauer ist. Und Austin verfolgt seinen Traum, endlich an einem College - außerdem von Lake Starlight, denn dort gibt es nur Highschools - coachen zu können. Irgendwie oberflächlich und das ist das, was mich ein wenig stört.

Wer auf oberflächliche Liebesgeschichten - mit seltsam gesetzten Sexszenen (eine hat mich wirklich total verwirrt. Da ist der Handlungsstrang so seltsam umgeschwungen, dass sich mir nur endlos viele Fragezeichen auftaten) - steht, der ist hier super aufgehoben. Für meinen Geschmack ist es aber zu wenig.

Selbst für eine lockerleichte Liebesgeschichte, die witzig und unterhaltsam sein soll und mich lediglich berieseln möchte, ist mir "Lessons from a One Night Stand" zu blass und nicht tief gehend genug. Ich konnte keine wirkliche Verbindung zu den Figuren aufbauen und dementsprechend gleichgültig ist meine Gefühlslage nach dem Beenden des Buches. Finde ich eigentlich sehr schade, denn mit so einer großen Familie hätte man sehr gut eine Geschichte aufbauen könnte, die das starke Familienband zeigt. Leider bleibt das Gefühl von Zusammenhalt in der Familie bei mir auf der Strecke.

"Lessons from a One-Night-Stand" ist für mich quasi wie ein One Night Stand selbst. Ich habe es gelesen und wahrscheinlich wird es mir nicht lange im Gedächtnis bleiben.