Als würde man beim Lesen den Atem anhalten

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svettusch Avatar

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Ich konnte "Letzte Ehre" kaum beiseite legen. Es war mein erstes Buch von Friedrich Ani und obwohl ich zu Beginn noch Zweifel an dem Schreibstil hatte, war es unter anderem eben dieser, der dem Buch und der Thematik seine Kraft verleiht.

Inhaltlich ist das Buch in drei Teile gegliedert, wobei alle thematisch ineinander übergehen und das Machtgefüge zwischen Männern und Frauen im Vordergrund steht - ich würde fast von der Ausbeutung der Frauen sprechen. Die Personen treten dabei wiederholt auf und ihre Geschichten sind miteinander verwoben, sodass trotz unterschiedlicher Fälle ein roter Faden entsteht. Die Hintergründe um Finja Madsens Tod werden im ersten Teil des Buches aufgegriffen, während Teil 2 sich mit einer Geschichte befasst, die weiter zurückliegt und es in Teil 3 für Hauptkommissarin Nasri persönlich wird.

Ani lässt seine Figuren oftmals lange Monologe von sich geben, die viel von deren Charaktereigenschaften widerspiegeln. Oftmals handelt es sich hierbei um kaputte Seelen, Fariza Nasri selbst scheint da nicht anders.. Die Geschichte geht rasant voran, bruchstückhafte Einblicke in das Seelenleben von Protagonistin Nasri und viele Andeutung, zu denen sich der/ die LeserIn den Rest denken muss, helfen dabei, eine konstante Spannung aufrechtzuerhalten, die zumindest mir unter die Haut ging. Dazu kam eine fast poetische Schreibweise, die das Lesen intensiviert.

Fazit: Ein Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde.